2021-08-19

Berner Staatsweine 2021 gekürt

Regierungsrat Christoph Ammann hat heute die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs «Berner Wein des Jahres 2021» ausgezeichnet. Mit dem Titel «Berner Winzer des Jahres 2021» werden Sandra und Remo Giauque aus Ligerz gekürt. Christoph Ammann zeigte sich beeindruckt davon, wie die Berner Winzerinnen und Winzer das witterungsbedingt herausfordernde Jahr 2021 meistern.

Stehend von links: Johannes Louis, Adrian Klötzli, Christoph Ammann, Nick Bösiger. Sitzend von links: Stephan Martin, Sandra und Remo Giauque-Kunz (Bilder: Marco Zanoni / Lunax)

Für den Wettbewerb «Berner Wein des Jahres 2021» waren 149 Weine von 28 Weinproduzentinnen und -produzenten aus dem Kanton Bern nominiert. Die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs 2021 sind:
Bester Berner Wein | Chasselas:

  1. Johannes Louis, Schafis?, für seinen Schafiser Bielersee AOC 2020
  2. Beat Burkhardt, Ligerz, für den Chasselas Bielersee AOC 2020)
  3. Franziska und Simon Krebs, Twann/Ligerz, für ihren Gutedel Bielersee AOC 2020 (Holzfass)

Bester Berner Wein | Weisse Spezialität:

  1. Adrian Klötzli, Twann?, für seinen Sauvignon Blanc Bielersee AOC Klötzli 2019
  2. Stephan Martin, Ligerz, für den Sauvignon Blanc Bielersee 2020
  3. Anne-Claire Schott, Twann, für ihren Chardonnay 2019

Bester Berner Wein | Rosé:

  1. Stephan Martin, Ligerz?, für seinen Oeil de Perdrix Bielersee AOC 2020
  2. Stephan Ruff, Twann, für den Oeil de Perdrix 2020 AOC Lac de Bienne
  3. Martin Hubacher, Twann, für den Oeil de Perdrix Bielersee AOC 2020

Bester Berner Wein | Pinot noir:

  1. Remo und Sandra Giauque-Kunz, Ligerz, für ihren Kirchwein Pinot noir Bielersee AOC 2020
  2. Ruth Wysseier und Werner Swiss Schweizer, Biel-Vingelz, mit ihrem Schafiser Pinot noir Reserve Räblus 2019
  3. Fabian und Irene Teutsch-Marugg, Schafis, für ihren Weingut Schlössli Le grand Pinot 2018

Bester Berner Wein | Rote Spezialität:

  1. Nick Bösiger, Twann, für seinen Pinot noir / Malbec Bielersee AOC 2019
  2. Remo und Sandra Giauque-Kunz, Ligerz, für ihren Kronos Bielersee AOC 2019
  3. Johannes Louis, Schafis, für den Schafiser Bielersee AOC Pinot noir / Cabertin 2019

Berner Winzer des Jahres 2021:

Remo und Sandra Giauque-Kunz, Ligerz

Regierungsrat Christoph Ammann mit dem Winzerpaar Sandra und Remo Giauque-Kunz «Berner Winzer des Jahres 2021».

Mit dem Wettbewerb wollen die Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion und die Rebgesellschaften des Kantons Bern die Produktion und den Absatz von Qualitätsweinen im Kanton Bern fördern. Regierungsrat Christoph Ammann ehrte die Preisträgerinnen und -träger mit einem Diplom. Sie dürfen die Bezeichnung «Berner Wein des Jahres 2021» für die Vermarktung verwenden. Zudem wird der «Berner Wein des Jahres» an offiziellen Anlässen des Regierungsrats ausgeschenkt. Sofern es die Pandemiesituation zulässt, kann die Öffentlichkeit die Weine der ausgezeichneten Winzerbetriebe am Degustationsanlass «Bärner Winzer z’Bärn» degustieren. Der Anlass findet am 3. November 2021 von 17 bis 20 Uhr im Berner Rathaus statt und wird von den Rebgesellschaften Bielersee sowie Thunersee und übriges Gebiet organisiert.

Extreme Witterungsereignisse prägen den Weinjahrgang 2021
Regierungsrat Christoph Ammann zeigte sich beeindruckt davon, wie die Berner Winzerinnen und Winzer das witterungsbedingt schwierige Jahr 2021 meistern. So sorgte ein kühler Frühling für einen späten Austrieb der Reben und die vielen Niederschläge in den Sommermonaten erhöhten den Befall durch Pilzkrankheiten wie dem falschen Mehltau. Auch sorgten Hagelgewitter im Juli für Ausfälle in den Rebbergen.

Prognose Weinernte 2021
Entsprechend rechnet Jürg Maurer, Rebbaukommissär des Kantons Bern, mit einer mengenmässig deutlich geringeren Ernte als in den Vorjahren. Hinsichtlich der Qualität sind die nächsten sechs mit acht Wochen bis zur «Läset» entscheidend. «Ein schöner Herbst kann im Weinbau viel dazu beitragen, dass qualitativ eine gute Ernte erzielt werden kann», sagt Jürg Maurer. Und zieht einen Vergleich aus dem Sport: «Es ist wie im Fussball – in der letzten Phase kann noch viel passieren».


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Berner Weinbau: Handeln im Zeichen der Natur

Sehr geehrte Damen und Herren

Es freut mich ausserordentlich, dass wir uns auch in diesem Jahr von Angesicht zu Angesicht hier in Twann treffen können, um die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs Berner Wein des Jahres zu küren. Geht es Ihnen auch so? Ich sehne mich nach diesen mühsamen Pandemiemonaten nach Normalität. Wie früher unbekümmert zusammenkommen und mit Freunden ein Glas Wein trinken oder eben an Veranstaltungen wie diesen teilnehmen. Und doch ist weiterhin Geduld gefragt. Es ist ungewiss, wie sich die Pandemie weiterentwickelt.

Geduld ist zum Glück etwas, das die hier anwesenden Winzerinnen und Winzer bei der Arbeit in und mit der Natur schon mitbringen. Und – die Natur verlangte ihrer Geduld dieses Jahr einiges ab.

Extreme Witterungsereignisse
Nach einem zögerlichen Frühling und späten Frosttagen kamen noch über mehrere Wochen tagtägliche Niederschläge hinzu. Entsprechend hoch war der Druck von Pilzkrankheiten wie dem echten und falschen Mehltau auf die Weinreben. Das stellte alle Winzerbetriebe, insbesondere aber den Bio -Anbau vor grosse Herausforderungen. Und als ob das nicht genug wäre, kamen im Juli noch Hagenschäden hinzu. Wie hoch die durch diese Einflüsse verursachten Ernteausfälle sind, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen. Jürg Maurer, Rebbaukommissär des Kantons Bern, kann Ihnen dazu später weitere Einschätzungen geben und Prognosen für die heurige Ernte machen.

Es mag vielleicht etwas merkwürdig anrühren, wenn ein Politiker über die detaillierten Auswirkungen der Witterung auf den Rebbau referiert. Aber solche extremen Witterungsereignisse sind häufiger und intensiver geworden. Und es sind genau diese anschaulichen Beispiele, die aufzeigen, was auf einer anderen Ebene, nämlich auf jener der Politik, langsam aber sicher brennt.

Klimawandel und unsere Verantwortung
Der Klimawandel ist ein Fakt und ein nachhaltigerer Umgang mit den natürlichen Ressourcen zwingend. Auch die Pandemie zeigt uns allen, wie wichtig Nachhaltigkeit ist. Nur wenn wir zu Boden, Wasser und Luft Sorge tragen, können wir die hohe Lebensqualität für unsere Kinder und Enkelkinder in Zukunft aufrechterhalten. Aber wie es so ist in der Politik: auch hier ist Geduld gefragt.

Und so möchte ich als Umweltdirekor des Kantons Bern den Berner Winzerinnen und Winzern herzlich dafür danken, dass Sie bereits gehandelt haben. Dass Sie sich für einen nachhaltigen Weinanbau einsetzen. Dass Sie mit der Natur und nicht gegen die Natur arbeiten: der Bioanteil liegt bei knapp 40%, Pflanzenschutzmittel werden reduziert eingesetzt und der Anbau von pilzresistenten Rebsorten kommt voran.

Sie sehen also, es ist Zeit, im Zeichen der Natur zu handeln und höchste Zeit, die Geduld zu verlieren. Was mich auch wieder zum eigentlichen Zweck unserer heutigen Veranstaltung zurückführt: die Preisverleihung und Kürung der Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs «Berner Wein des Jahres», auf deren Kürung Sie gespannt – und offensichtlich geduldig – warten.

Angemeldet für den Wettbewerb waren dieses Jahr 149 Weine von 28 Winzerbetrieben im Kanton Bern.

Es freut mich, dass wir bereits zum fünften Mal einen Berner Winzer oder eine Berner Winzerin des Jahres auszeichnen. Dieser Titel soll dazu beitragen, dass die Leistung, nachhaltige, qualitativ hochstehende Weine im Kanton Bern herzustellen ein Gesicht bekommt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Nun möchte ich aber Ihre Geduld nicht weiterstrapazieren. Gehen wir über zur Prämierung der Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs Berner Wein des Jahres 2021.