Auge: klares, tiefes Rubin mit violetten Reflexen, die sich im Glas in einen gesetzten Farbton verwandeln, Schlieren haften am Glas, Naturkork
Nase: Veilchen, Sauerkirsche, Pflaume, Heidelbeeren, rohes Fleisch, Liebstöckel / Maggikraut, Marzipan, Zimt, Leder, Lakritze
Gaumen: trocken, saftig, frische Säure spannt Bogen, wärmender Alkohol und Fruchtextrakt halten Balance, filigraner Körper, die Intensität bringt alle Aromen der Nase, mittlerer Abgang mit trocknenden Noten, Pfeffer und Mineralität, Schokolade im Nachhall.
Degustationsnotizen
Sauberes Bouquet von mittlerer Intensität. Von floral (Veilchen), fruchtig (Kirsche, Pflaume und Heidelbeeren) und würzigen Komponenten (Fleisch, Liebstöckel und Lakritze) bis hin zu Zimt und Leder sind alle Entwicklungsstadien präsent. In der Nase verspricht der Wein mehr, als er im Gaumen halten kann. Der Körper ist eher schlank, die Tannine sehr reif, feinkörnig und eingebunden. Dürfte dem Jahrgang entsprechend etwas mehr Komplexität und Struktur haben. Entwickelt sich positiv im Glas.
Technische Daten:
AOC Valais, 13,5% Vol., HB100, die Cuvée des Cépages nobles, wurde zum hundertjährigen Bestehen der Kellerei kreiert.
Preis ab Weingut: CHF 26.00
Gabriel Tinguely
Diese Flasche hat viel hergegeben. Drei Mal zwei Gläser konnten wir verkosten. In der ersten Runde gab sich der Kerl ruppig, sauer und grün. Im zweiten Anlauf zeigte er sich von seiner schmeichlerisch, fülligen und wärmenden Seite. Auf der dritten Etappe, und das ist ganz perfide, offenbarte er seinen Charakter, seine Komplexität und seine Struktur. Säure ausbalanciert, Körper von Tanninen gestützt und ein beerenfruchtiger Abgang (Cassis, Holundergelee). Einmal mehr bewahrheitet sich die Theorie, nach der der letzte Schluck der beste ist.