Dakapo

Herkunft

Dakapo ist eine deutsche Neuzüchtung. Realisiert wurde sie im Jahr 1972 an der Froschungsanstalt Geisenheim. Dort kreuzte Helmut Becker Deckrot mit Blauer Portugieser. Deckrot selber ist eine Kreuzung von Pinot Gris x Teinturier du Cher. Die Blaue Portugieser ist eine alte, blaue Rebsorte, die im Donaubereich und ganz Südosteuropa weit verbreitet ist.

Die Experimente mit dieser Rebsorte gehören in den gleichen Zusammenhang wie die Entwicklung anderer Züchtungen namens Ehrenbreitsteiner, Prinzipal, Rondo und Saphira. Die Grundidee Beckers war - vor dem Hintergrund seiner Dissertation über die Reblaus und vorausgegangener zehnjähriger Forschungsarbeit zu ihrer Bekämpfung - die Entwicklung einer schädlings- und pilzresistenten Rebe.


Verbreitung

In Deutschland wird die Rebe auf knapp 60 Hektar angebaut.
In der Schweiz sind um die 12 Hektar mit Dakapo bestockt.


Eigenschaften

Äusserlich ist die Traube kaum von der Portugieserrebe zu unterscheiden. Sie ist aber widerstandsfähiger gegen Frost und anspruchsloser in der Anbautechnik.


Weintyp

Aus der Dakapo-Traube mit tiefrotem Fruchtfleisch wird vorrangig so genannter Deckwein (Teinturier) gewonnen, der, bis zu einem Anteil von 5 % Rotweinen aus Traubensorten mit hellem Fruchtfleisch (vornehmlich Portugieser) zugesetzt, diesen ansonsten zu blassen Weinen Farbe verleihen soll. In diesem geringen Umfang verändert dieser farblich aufwertende Zusatz nicht den Geschmack des Weines. Als Basis für einen selbstständigen Weintyp ist die Dakapo-Rebe seltener gedacht; der Wein ist sehr kräftig, gehaltvoll und tanninhaltig. Der Name dieser Neuzüchtung leitet sich ihrem Zweck entsprechend aus dem Italienischen ab: Dacapo = Zugabe.


Synonyme

Zuchtnummer: Geisenheim 7225, GM 7225-8