Calabreser ist eine Rebsorte mit unbekanntem Ursprung. Dazu sagt Fritz Schneider: «Unser Clabreser ist eine unbekannte Sorte ein Fantasiename. Wir hatten einen Stock dieser Sorte, vermehrten dann die Sorte von diesem Stock. Diese Rebe hatte mein Vater gesetzt er sagte immer sie sei bei einer Sendung anderer Sorten dabei gewesen. Auf jeden Fall ist die Herkunft nicht bekannt. Den Namen hat dieser Sorte mein Vater gegeben an Hand einer ähnlichen Sorte aus Italien: Nero d'Avola = Calabrese (rot). Eine neuere und ähnliche Sorte ist der Dornfelder. In Italien gibt es auch eine Sorte Weisser Calabreser. Wir bewirtschaften 25 Aren dieser Sorte und der Wein verkauft sich sehr gut.»
Dazu gibt es folgende Korrespondenz:
Sehr geehrter Herr Buser,
In der Rebbaustatistik melden Sie Calabreser als eine rote europäische Sorte. Gemäss Herr Maigre, der in Changins tätig war, ist aber Calabreser eine weisse Sorte. Meine Frage: Sollte ich nicht die in Frage gestellte Sorte unter Calabrese oder Nero d'Avola erfassen, wie es auf Wein-Plus.de erwähnt ist? (Synonym für die in Sizilien angebaute rote Rebsorte Nero d’Avola (auch Calabrese d’Avola, Calabrese de Calabria, Calabrese Nero), aber auch für die Sorten Canaiolo Nero und Sangiovese. Hingegen ist Calabrese di Montenuovo eine eigenständige Rebsorte.)
Danke für Ihre Hilfe!
Mit freundlichen Grüssen
Eric Nussbaumer
BUNDESAMT FUER LANDWIRTSCHAFT
Hauptabteilung Produktion und Internationales
Sektion Spezialkulturen und Weinwirtschaft
Antwort Mail
Sehr geehrter Herr Nussbaumer,
Es ist uns bekannt, das Weisser Calabreser oder Calabreser-Fröhlich eine weisse Sorte ist. Trotzdem haben wir einen Produzenten, der eine rote Sorte, von der er nicht weiss woher sie stammt, Calabreser nennt. Die Sorte war vor gut zehn Jahren in einer Lieferung Rebsetzlinge als Fremdling enthalten und wurde durch den Produzenten dann weitervermehrt und mit Namen versehen. Der Wein ist unterdessen unter diesem Namen eingeführt.
Die Sorte könnte ein Dornfelder sein, man müsste es abklären. Wenn man die Sorte nun unter Calabrese oder Nero d'Avola führt, wäre das eventuell genauso falsch wie Calabreser. Vorschlag: Ich führe die Sorte in Zukunft unter Versuchssorten rot und der Name Calabreser auf der Etikette ist ein Phantasiename, das würde der Situation am besten entsprechen. Was meinen Sie dazu?
Zu bemerken ist noch, dass der Calabreser an der Expovina 2001 und 2003 unter diesem Namen bereits ausgezeichnet wurde.
Mit freundlichen Grüssen aus dem sonnigen Baselbiet
Andreas Buser
Dr. sc. techn., Ing. Agr. ETH
Landw. Zentrum Ebenrain
Zentralstelle Obst- und Weinbau
Sissach