Baco Noir

Herkunft

Baco Noir ist eine blaue Rebsorte, die 1902 durch François Baco (1865 - 1947) gezüchtet wurde. Bei der Kreuzung von Folle Blanche x Vitis riparia entstand eine Hybridrebe, auch interspezifische Kreuzung genannt. Folle Blanche ist eine europäische Rebe und wird in den Produktionsgebieten von Cognac und Armagnac angebaut. Die Vitis riparia ist eine amerikanische Urrebe.


Verbreitung

Die früh reifende Sorte war in Frankreich weit verbreitet. Im französischen Burgund und andern Regionen belegte sie 11.000 ha Rebfläche. Da sie aber von der EU für die Produktion von Qualitätsweinen verboten wurde, schrumpfte der Bestand massiv und ist bei uns praktisch nicht mehr bekannt.
Ab 1951 wurde die Baco Noir in vielen kühleren Weinbauregionen der USA angebaut. In den Staaten New York, Michigan, Mississippi und Wisconsin, sowie auch in Kanada  erbringt sie noch heute extraktreiche Rotweine. Seit den 1970er Jahren ist sie auch im Umpqua Valley (Oregon) zu finden, wo Girardet Wine Cellars den wohl besten Wein aus dieser Sorte produziert. Philippe Girardet ist ein Cousin des legendären Schweizer Kochs Fredy Girardet.


Eigenschaften

Aufgrund seines frühen Austriebs ist Baco Noir stark spätfrostgefährdet. Die Sorte ist krankheitsresistent und besitzt einen kräftigen Wuchs.


Weintyp

Baco Noir ergibt tiefrote, körper- und säurereiche Rotweine. Diese können angenehm und fruchtig sein, aber auch robuste und tanninbetonte Weine ergeben. Komplexe Aromen von Holz und Gewürzen passen zur grilliertem Fleisch. Eine Stimme aus Kanada: «Pelhams Baco Noir is the ‹true north› red wine - woodsy, rustic and wild. It needs food that smacks of the wilderness and a few plaid shirts round the supper table. If your dining room is from Ikea forget Baco Noir. Delicious now, but age two or three years if you can.» William Munnelly, The 100 Best Wines for 1999. Aus der reich tragenden Rebsorte werden auch Roséweine hergestellt.


Synonyme

Baco Blanc, Baco 1, Bako Speiskii, Bacoi, Bago, Bakon