Erneut kann sich die Weinregion Bodensee über finanzielle Unterstützung von Seiten Interreg V, dem Regionalprogramm der Europäischen Union und der Schweizer Eidgenossenschaft zur Förderung grenzüberschreitender Zusammenarbeit, freuen. Der Projektantrag mit dem thematischen Schwerpunkt „Wein und Wissen“ ist nun mit einer Laufzeit von 2016 bis 2018 genehmigt. Ziel ist es die Attraktivität der Vierländerregion Bodensee mit wissensvermittelnden Angeboten und Produkten zu fördern. Verstärkt widmet man sich dem fachinteressierten Weinpublikum von Nah und Fern. Die unter diesen Aspekten neu entwickelten Angebote und Produkte sollen nachhaltig und saisonerweiternd Gästen wie Einheimischen zu Gute kommen. Vermehrt möchte die Weinregion Bodensee nun auch Gastronomie und Hotellerie einbinden.
Mit Weinkompetenz in der Vierländerregion punkten. Die interregionale Förderung für die Weinregion Bodensee geht mit dem Thema «Wein und Wissen» in die zweite Runde.
Am Mittwoch den 13. Juli 2016 stellen die Projektverantwortlichen die neuen Ziele und Pläne der Weinregion Bodensee bei einer Informationsveranstaltung im Winzerverein Hagnau vor. Mit insgesamt rund 400.000 Euro Projektvolumen wird das Projekt durch Interreg V zu 60 Prozent mit EU-Mitteln und 35 Prozent mit Geldern aus der Schweizer Eidgenossenschaft gefördert. In der neuen Laufzeit wechselt nun die Führung vom deutschen BodenseeWein e.V. (eingetragener Verein) in die Schweiz. So übernimmt Beat Hedinger – Geschäftsführer von Schaffhauserland Tourismus und dem Blauburgunderland Schaffhausen – als Leadpartner die Verantwortung über das Projekt – sein Stellvertreter ist Dr. Jürgen Dietrich Gutsdirektor vom Staatsweingut Meersburg und Projektbeauftragter vom BodenseeWein e.V. Dem Projekt weiterhin treu ist die Projektmanagerin Ildikó Buchner, die seit 2013 ihr Amt als Botschafterin der Weinregion Bodensee mit viel Engagement, Ideenreichtum und Freude ausführt.
Der Zusammenschluss von Winzern und Touristikern in der «Internationalen Weinregion Bodensee» entstand aus dem Interreg IV geförderten Projekt «Internationaler Weintourismus am Bodensee». Beteiligt seit Anbeginn sind die Partner: der BodenseeWein e.V. auf deutscher Seite – im Schweizerischen der Verein Rheintal Wein und St. Gallen Bodensee Tourismus, der Branchenverband Thurgau Wein und Thurgau Tourismus, das Blauburgunderland Schaffhausen und Schaffhauserland Tourismus und als «zwischenstaatlicher» Partner die Internationale Bodensee Tourismus GmbH. Seit 2015 sind auch der Verein der Weinbaubetreibenden Vorarlbergs und Bodensee Vorarlberg Tourismus im Verbund. Während der ersten Projektlaufzeit 2012 bis 2014 war das Leitziel durch das starke, den ganzen See umfassende, gemeinsame Thema «Weintourismus» die einzelnen Regionen zu einer internationalen Weinregion mit gemeinsamer Bodensee-Identität zusammenwachsen zu lassen. Das Projekt hat sich seitdem erfolgreich weiterentwickelt. Nach einem Jahr der Selbständigkeit führten innovative Ideen und Pläne zu einem neuen Förderantrag.
Die Thematik «Wissenstransfer und Wissensvermittlung» soll den künftigen Schwerpunkt der nächsten Laufzeit bilden und damit die Weinregion Bodensee unterstützen sich noch stärker zu etablieren. Das primär unter touristischen Aspekten geschaffene Netzwerk soll nun dazu dienen, unterschiedliche Erfahrungen und Erkenntnisse unter den Winzern und Touristikern auszutauschen. Ziel ist es Wissen von außen anzuziehen und nach außen weiter zu geben. Die Zusammenarbeit mit weiterbildenden Institutionen, insbesondere mit Sommelier- und Berufsschulen sowie Forschungs- und Lehranstalten im Bereich Wein- und Obstbau aber auch Hochschulen für Tourismus wird als zukunftsweisend eingestuft.
Geplant sind Workshops, Seminare sowie Fachreisen in die Weinregion Bodensee… Was sich in anderen Weinregionen bewährt soll an den Bodensee übertragen werden: die Ausbildung von Weinkulturführern liegt den Partnern besonders am Herzen. Denn wer kann besser den Gästen vor Ort die Tradition, die gewachsene Kultur, die Schönheit der Landschaft und das Wissen um Weinbau und Wein näherbringen als «Local Guides». Zudem entlasten die Weinkulturführer die Winzer, die durch ihre Arbeit im Weinbetrieb stark eingebunden sind. Weiterhin forciert wird die Entwicklung von grenzüberschreitenden Touren und Routen. Qualitätsstandards zur Entwicklung weintouristischer Produkte unter zielgruppenorientierte und ökonomischen Gesichtspunkten: regional, saisonal und grenzüberschreitend sollen als Hilfestellung für Winzer und Touristiker entwickelt werden. Als krönenden Abschluss ist 2018 ein internationaler Fachkongress, speziell abgestimmt auf aktuelle Themen und Fragestellungen aus Weinwirtschaft und Tourismus, geplant.