2011-12-10

Syrah entlang der Rhône und rund um die Welt

Syrah ist eine der faszinierendsten Rebsorten. weinlandschweiz.ch und eine Runde von Weinliebhabern und Weinkennern haben zwei Dutzend Weine degustiert. Alle Weine wurden 15 bis 30 Minuten vor der Verkostung dekantiert. Verkostet wurde in Viererserien aus DenkArt Universalgläsern von Zalto.

Von jedem Wein wurde eine 1-dl-Bügelflasche abgefüllt. Diese Muster haben Philipp Binaghi und Gabriel Tinguely am 14. Dezember nachverkostet. Die nachfolgenden Degustationsnotitzen sind die Quintessenz dieser beiden Verkostungen. Bei der Verkostung vom 14. Dezember haben wir die Weine auch bewertet. Interessant war, dass in jeder Serie ein Wein besonders herausragte und wir diesen mit 18 oder mehr von 20 möglichen Punkten bewerteten.

 

 

Combe d’Enfer 2008
Petite Syrah vieux cépage, André Roduit, Fully

Auge: leuchtendes Rubin, klar und transparent, der Rand ist leicht wässrig

Nase: Trotz dekantieren gibt sich der Wein sehr verschlossen. Frucht und Gewürze verstecken sich hinter etwas Kellerstaub. Nach einigem Schwenken des Glases zeigt der Wein seine Kirschenfrucht, Waldbeeren, Lakritz und Pfeffernoten.

Gaumen: Seidig und mit feiner Säure im Antrunk (erster Schluck) gefällt der Wein. Der Körper ist schlank, die Tannine kräftig und die Frucht der Nase wiederholt sich im Abgang.

Gesamteindruck: Antrunk und Abgang sind sehr präsent. In der Mitte fehlt es dem Wein an herzhafter Fülle.
(12,5 % Vol.)

 


 

 

Crêta-Plan 2005
Rouvinez Vins, Sierre

Auge: dichtes Rubin, klar und leuchtend

Nase: Die Düfte verwirren. Auf der einen Seite riecht der Wein grün, nach Blattwerk wie Brombeerblättern. Auf der anderen Seite duftet er intensiv nach Griottenkonfitüre. Zudem hat der Wein balsamische Noten. Er duftet nach Maggikraut, Bratensosse und hat leicht fleischige, animalische Töne.

Gaumen: Auf die Fruchtsüsse (Griottenkonfi) folgen kräftige Tannine. Der Wein hat Fett. Die Frucht wiederholt sich im Herzstück und im Abgang folgen erneut die Tannine.

Gesamteindruck: Ein Wein, der jetzt trinkreif ist, aber durchaus noch einige Jahre hält. Der Wein hat zwei Seiten: fleischige, animalische Nase und viel Frucht im Gaumen. Sauber und solide. (13 % Vol.)

 


 

 

Syrah 2008
Cave St-Philippe, Phillipe Constantin, Salgesch

Auge: mitteldichtes Rubin mit blauen Reflexen, brillant und mit leichtem Wasserrand

Nase: Intensiver, strahlender Duft von Veilchen und Pfingstrosen, Him- und Johannisbeeren sowie Kirschen, etwas Holundersaft und weisser Pfeffer.

Gaumen: Die Fruchtsüsse im Antrunk geht über in seidige Säure. Die Tannine sind weich und sehr gut eingebunden. Der Wein ist konzentriert und im Abgang bleibt der Geschmack von sehr reifen Trauben.

Gesamteindruck: Ausgesprochen balanciert, die konzentrierte Frucht vermittelt Noten von Caramel und Coca-Cola. Die Aromen bleiben sehr lange im Gaumen.
(12,8 % Vol.)

 

 


 

 

St-Joseph L'Olivaie 2003
Pierre Coursodon, Mauves/F

Auge: dichtes Rubin

Nase: Das erste, das in die Nase steigt sind die Gewürze. Lebkuchengewürz, Nelken, Pfeffer. Darauf folgen rote Beeren, Kirschen und Datteln, edles Holz, Tabak und Leder.

Gaumen: Im Gaumen schmeichelt der Wein mit kirschenfruchtiger Süsse. Die Säure ist präsent und für den Jahrgang recht frisch. Die Tannine sind gut eingebunden und verleihen dem Wein Rückgrat.

Gesamteindruck: Ein eindrucksvoller Syrah und ein typischer Vertreter der Weine aus Frankreichs nördlichem Rhonetal. (14 % Vol.)

 

 

 


 

 

Cayas Syrah Réserve 2003
Gilles Besse, Jean-René Germanier SA, Vétroz

Auge: dichtes Rubin mit feinem ziegelrotem Rand

Nase: Wie ein Wirbelsturm schleudert der Wein seine Aromen aus dem Glas: Blaubeeren, getrocknete Kirschen und weisser Pfeffer. Darauf folgen Schwarztee, Holznoten, Fleischextrakt und Leder, sogar etwas Moos (Wald) ist zu riechen.

Gaumen: Auf den saftigen Antrunk folgt eine geballte Ladung Tannine. Diese sind leicht trocknend. Die Hitze des Sommers zeigt sich im Alkohol. Der Wein wirkt leicht brandig (Kirsch). Der Abgang ist angenehm und erinnert an eine feine, gut gekaute Schwarzbrotrinde.

Gesamteindruck: Säure, Holz und Pfeffer dominieren im Gaumen. Ein Wein von kräftiger Struktur. Vielleicht eine Spur überextrahiert. (13 % Vol.)

 


 

 

Syrah 2008 élevé en fût de chêne
Les Frères Philippoz, Leytron

Auge: helles Rubin, blautöne und leichter Wasserrand

Nase: Wenig Blume dafür viel und intensive Frucht: Johannisbeeren, Griotten, Lakritz, Himbeerdrops und Vannille.

Gaumen: Ebenso sauber wie die Aromen in der Nase zeigt sich der Wein im Gaumen. Geradelinig. Filigrane Säure, gute Struktur, viel Frucht und gut eingebundene Tannine mit weissem Pfeffer im Abgang.

Gesamteindruck: Der Wein wirkt frisch und jugendlich. Ein Wein der gefällt und von dem man gern ein zweites Glas trinkt – einfach so, auch ohne etwas zum Essen dazu.
(13,7 % Vol.)

 

 


 

 

Syrah 2005 élevé en fût de chêne
Les Frères Philippoz, Leytron

Auge: dichtes Rubin mit einem grossen Anteil an Blautönen

Nase: Intensiver Duft von roten Beeren wie Johannis- und Himbeeren. Gewürze wie Pfeffer und Nelken steigen in die Nase. Dazu kommen Lakritz und Tabak.

Gaumen: Die gaumenfüllende fruchtige Säure im Antrunk geht rasch über zu trocknenden Tanninen. Der Nachhall erinnert an Leder, Teer sowie Lakritz.

Gesamteindruck: Dieser Wein ist der ruppigste unter den ersten sieben Weinen. Er hinterlässt einen trockenen, leicht grünen und hölzernen Eindruck.
(13,6 % Vol.)

 

 

 


 

 

Syrah 2005 Single Vineyard
Colchagua Valley, De Martino, Chile

Auge: sehr dicht, tintenfarben, glänzend

Nase: Vornehme Zurückhaltung zählt nicht zu den Eigenschaften dieses Weines. Extrem dominant ist der Duft von schwarzen Früchten wie Brombeeren und Holunder. Zwetschgenkonfi, Caramel und Rauch sind sehr konzentriert riechbar, aber auch Balsamico-Essig-Noten (ohne Ester) und holzige, harzige Töne sind dabei.

Gaumen: Die feine Säure des Antrunks geht über in likörartige Fruchtsüsse, die an Crème de Cassis erinnert. Darauf folgt eine gewaltige Ladung an Gerbstoffen.

Gesamteindruck: Der Wein ist ein Blender. Das Manko an Finesse wird übertönt von viel Extrakt und astringierenden Tanninen.
(14,5 % Vol.)

 


 

 

L'Odalisque Syrah 2004
Thierry Constantin, Sion – Pont-de-la-Morge

Auge: leuchtendes Rubin mittlerer Dichte

Nase: Die Fruchtaromen sind sehr konzentriert. Johannisbeeren spielen mit schwarzen Kirschen und Griotten (Sauerkirschen). Weisser gemahlener Pfeffer und feinstes Leder wechseln ab mit fleischigen Noten und dezenten Liebstöckeltönen. WOW

Gaumen: Im Gaumen ist der Wein ein Crescendo. Er beginnt mit einer eleganten, saftigen Säure, wechselt hin zu opulenter Frucht und belegt die Zunge mit kräftigen Pfeffernoten. Die Tannine sind präsent, reif und sehr gut eingebunden. Der Abgang ist sehr langanhaltend.

Gesamteindruck: Der Duft betört und ist fast etwas aufdringlich. Beim zweiten Schluck duftet der Wein nach Veilchen und Pfingstrosen.
(13 % Vol.)

 


 

 

Syrah 2007
Magliocco x Magliocco, St-Pierre-de-Clages

Auge: leuchtendes Rubin

Nase: Der charakteristische Duft der Syrah zeigt sich mit roten Früchten und weissem Pfeffer. Diese wird jedoch von maskulinen Noten wie Eukalyptus, Minze, Fleischextrakt und Rauch überdeckt. Weniger angenehm ist der Duft von kaltem Schweiss.

Gaumen: Im Gaumen zeigen sich die Atribute fortgeschrittener Reife: welke Rosenblätter, getrocknete Feigen und balsamische Holznoten. Die Säure ist mild, die Tannine haben etwas grünes und der Abgang ist zwar pfeffrig aber eher kurz.

Gesamteindruck: Der Wein wirkt unausgewogen und von wenig Finesse. Schwieriger Jahrgang? Oder einfach der falsche Zeitpunkt der Verkostung?
(13 % Vol.)

 


 

 

Antica Syrah 2009
Cornulus, Stéphane Reynard und Dani Varone, Savièse

Auge: leuchtendes Rubin mittlerer Dichte

Nase: Der erste Eidruck im Glas ist sehr krautig. Der Duft von Brennesseln und Rhabarber verflüchtigt sich rasch. Darauf folgen Griotten (Sauerkirschen), Rauch, Lakritz und Pfeffer. Die Aromen sind sehr intensiv und konzentriert.

Gaumen: Die monumentale Fülle im Antrunk geht natlos über in den Mittelteil, das Herz. Die Frucht ist dicht und wird ergänzt von edlen aber recht präsenten Holznoten, Erdnüssen und Kaffee. Der Abgang ist leicht bitter.

Gesamteindruck: Ein muskulöser, extrahierter Wein auf der Suche nach seiner inneren Harmonie. Er benötigt einige Jahre Flaschenreife. Dann aber verdient er mehr als eine, doch eher kurze Verksotung.
(14 % Vol.)

 

 


 

 

Syrah Les Serpentines 2005
Gérald Besse, Martigny-Combe

Auge: leuchtendes Rubin mittlerer Dichte

Nase: Trotz dekantieren und tüchtigem schwenken im Glas gibt sich der Wein zugeknöpft. Reduktive Noten die an Stahl, Sauerkraut und Joghurt (laktisch) erinnern lassen die Nase rümpfen.
Ich lassen den Wein einige Stunden stehen. Das tut ihm gut. Auf ein Bouquet von schwarzen Früchten, Kirschen, Brombeeren, Holunder, folgen edle Röstnoten und mineralische Töne.

Gaumen: Die Säure mit dem Geschmack von Sauerkirschen belebt den Gaumen und lässt den Speichel fliessen. Der Wein hat eine mittlere Statur und ein kräftigtes Rückgrat. Frucht, Tannine und Mineralität halten die Waage.

Gesamteindruck: Was vornehm zurückhalden begann, öffnete sich zu einem gewaltigen aber dennoch sehr filigranen Weinerlebnis getragen von mineralischer Frische und unendlichen Beerennoten.
(13,8 % Vol.)

 


 

 

Côte-Rôtie La Landonne 2003
René Rostaing, Ampuis/F

Auge: helles, leuchtendes Rubin

Nase: Filigran duftende Pfingstrose geht über in maskulin herbes Efeu. Der würzige Kräuterduft der Garrigue (Thymian, Rosmarin, Salbei, Wachholder) paart sich mit animalischen Noten die an Trockenfleisch, Fleischextrakt, Leder und Rauch erinnern.

Gaumen: Der Wein vibriert im Gaumen. Säure, Extrakt, Kraft und Finesse. Alles in der Nase gerochene, kommt im Nachhall wieder. Extrem lang im Abgang.

Gesamteindruck: Ein grossartiger Wein.
(13 % Vol.)

«Vier Produzenten teilen sich die Lage La Landonne: Guigal, Delas, Rostaing und Jean-Mochel Gérin.»

 

 


 

 

Syrah 2009 Vins du Pays de l'Aude
Domaine des Espérances, Familie Marty, Lézignan/F

Auge: dichtes Rubin mit viel Violettanteil

Nase: Urkräfte manifestieren sich. Cassis, Garrigue und die pralle Sonne des Südens strahlen im Glas. Pfeffer, Zimt und Nelke gehen über in Noten von Eukalyptus.

Gaumen: Säure und Gerbstoffe ohne Ende nehemen den Gaumen voll in Beschlag. Der Wein ist gut strukturiert. Die Tannine sehr präsent aber nicht grün oder trocknend.

Gesamteindruck: Der Alkohol ist in der Nase und im Gaumen ein dominierendes Element. Gewaltig konzentrierter Körper. Diese Wein eignet sich hervorragend als Begleiter zu deftigen Speisen.
Ein Wein aus biologisch produzierten Trauben.
(14 % Vol.)

 

 


 

 

Syrah 2004 ma cuvée personnelle, Flasche No 0066
Domaine de l'Eveque, Pierre Richard, Gruissan/F

Auge: dichtes Rubin

Nase: Rosenduft und Vanille, Blaubeeren und Kirschen gehen über in Gewürznoten wie Macis (Muskatblüte), Nelke und Garrigue. Darauf folgen Pfeffer, Leder und Schwarztee. Zudem ist der Wein leicht jodig (die Rebberge reichen bis ans Ufer des Mittelmeeres).

Gaumen: Feine Frucht und seidige Säure gehen über in eine geballte Ladung Gerbstoffe. Die bittere Note hält lange an und erst im Abgang zeigt der Wein seine süsse Frucht.

Gesamteindruck: Ein stark konzentrierter Wein mit Alkoholduft und medizinalen Noten.
(13 % Vol.)

 

 


 

 

L'Eremo Syrah 1990
Collezione de Marchi, Isole e Olena, Berberino Val d'Elsa, Toscana/I

Auge: Granatrot mit ziegelfarbenen Reflexen, eher hell, strahelnd

Nase: Der Rosenduft verleiht dem Wein etwas frisches. Sonst finden sich im Glas fast ausschliesslich edle Tertiäraromen wie Kastanienhonig, Rauch, Zigarrenkiste, Schokolade, Kaffee und Macis. Aber auch Caramel und Bourbon-Whiskey.

Gaumen: Sehr filigrane Säure, mittlerer Körper, lang im Abgang. Die Tannine von neuen Barriques sind immer noch sehr dominat im Gaumen. Dazu kommen balsmische Noten, Teer und Tabak.

Gesamteindruck: Ein sehr reifer Wein (hat den Zenit bereits überschritten). Modern gekeltert und in viel neuem Holz ausgebaut.
(12,5 % Vol.)

 


 

 

Syrah 1978
Château de Fonsalette, J. Reynaud, Châteauneuf-du-Pape, Vaucluse/F

Auge: brillant Granatrot

Nase: Mit 33 Jahren ist der Wein der Methusalem der Runde. Gewaltig ist seine Ausdruckskraft: Veilchen, Pfingstrosen, Griotte, Leder und Thymian sind ebenso Atribute wie animalische Noten, Fleischextrakt, Minze, Schokolade und Kaffee. WOW

Gaumen: Die Säure ist frisch und lebendig. Blumen und Früchte wiederholen sich. Der Wein hat Körper und Rückgrat. Die Tannine sind weich aber präsent. Der Wein hält seine Spannung aufrecht. Der Abgang ist lang.

Gesamteindruck: Gtrandios gereifter Wein.
(keine Angabe der % Vol.)

«Wir bringen unsere letzte Flasche Ch. Fonsalette Syrah 1978 mit, die ich in unserem Weinkeller doch noch gefunden habe. Es ist eine im engsten Sinne historische Single-Cask-Abfüllung, hatte doch M. Reynaud seinerzeit nur Rebsortenverschnitte auf Flaschen gezogen und fand Stephan's Ex-Schwager Felix bei seinen zahlreichen Besuchen des Weinguts ein Syrah-Fass so gut, dass er es kaufte. Stephans Schwester, seinerzeit in der Administration der väterlichen Druckerei tätig, liess in Dietikon auf die Originaletiketten den Zusatz ‹Syrah› drucken. Wenige Jahre später war reiner Syrah ein Standardangebot des Produzenten.

Wir hatten vergangenes Jahr eine Flasche, die sehr reif war, aber gut, nicht nur angesichts des hohen Alters. Bei unserer letzten Flasche ist der Füllstand nicht perfekt, aber sie wurde wie alle anderen sehr gut gehalten, und vielleicht ist der Wein auch noch geniessbar. Wir werden die Flasche vorsichtig transportieren.» Lisanne und Stephan Christen


 

 

Côte-Rôtie 2006
Jean-Paul et JeanLuc Jamet, Ampuis/F

Auge: brillantes Granatrot

Nase: Intensiver, konzentrierter Duft von Johannis- und Himbeeren, Griotten und Pfeffer. Dazu kommen Noten von rohem Fleisch und Lakritz.

Gaumen: Kirschensaftiger und lebendiger Antrunk. Seidige Säure und geschmeidige Tannine geben Struktur. Der Wein ist dicht. Die Frucht hält lange im Abgang. Dazu kommt ein Nougatton.

Gesamteindruck: Wunderbar, was die steilen Hügel de Côte-Rôtie hergeben.
(13 % Vol.)

 

 

 


 

 

Crozes Hermitage Le Rouvre 2004
Yann Chave, Mercurol/F

Auge: dichtes Granatrot

Nase: Delikates Bouquet von Rosen, Pfingstrosen und Kirschen in allen Variationen. Dazu kommen rote Beeren, Garrigue und Pfeffer. Aber mit Blut und Leder bietet dieser Wein auch animalische Noten.

Gaumen: Die Tannine im Antrunk lassen die Mundwinkel verziehen. Doch dann öffnet sich das Kraftpaket mit der ganzen Palette an Frucht und Gewürzen. Echt stark. Körper, Finesse und spannend: Süsse und Säure präsentieren sich in einem lang anhaltenden Finale.

Gesamteindruck: Ein Wein mit Potenzial. Ein Wein mit Ecken und Kanten. WOW
(13,5 % Vol.)

 

 


 

 

Hermitage 1995
Domaine Jean-Louis Chave, Mauves/F

Auge: brillantes Granatrot

Nase: Getrocknete Rosen, Carameltöne und malzige Noten lassen auf einen reifen Wein schliessen. In der Nase gibt sisch der Wein verhalten und bietet wenig Spannung.

Gaumen: Ganz anders im Gaumen, Da ist der Wein voll da. Säure, Kraft, Dichte und Länge begeistern. Wunderschön ist die Balance zwischen seidiger Säure und reifen, weichen Tanninen. Spannend ist auch der fleischige und zugleich fruchtsüsse Abgang.

Gesamteindruck: Ein Wein an seinem Höhepunkt. Jetzt trinken.
(13 % Vol.)

 

 


 

 

Hermitage La Chapelle 1985
Paul Jaboulet, Hermitage/F

Auge: brtillantes Granatrot

Nase: Intensiv und kräftig schreit der Wein heraus, was in ihm steckt: Kaffee, kross gebackene Brotrinde, Schokolade, Kräuterlikör, Garrigue, Fleisch und Rauch.

Gaumen: Weiche Säure und Finesse betören den Gaumen. Ein seidiger Wein mit Rückgrat. Reif. Mit Leder und Rauch. Feine Tannine bis lange in den Abgang.

Gesamteindruck: Überwältigender Duftreigen in der Nase. Kraft im Gaumen. WOW
(Alkoholgehalt nicht erkennbar)

 

 

 


 

 

Syrah Mount Edelstone 1995
Henschke, Keyneton, Süd Australien

Auge: Granatrot

Nase: Edler Duft von mittlerer Intensität. Auf Cassis folgen Eukalyptus, Zedernholz und weisser Tee. Leder, Zimt und Rauch runden das Bild ab.

Gaumen: Die Süsse auf der Zungenspitze geht über in ein kräftiges Tanningerüst, das gestützt wird von seidig eleganter Säure. Sehr lang anhaltend und mit Cassis und Pfeffer im Abgang.

Gesamteindruck: Aussergewöhnlich komplex. Ein beeindruckender Wein, den ich eher dem nördlichen Rhônetal als Australien zuordnen würde.
(14 % Vol.)

«In 1920 Ronald Angas plantet Shiraz vines on sandy loam soil on the eastern slopes of Mount Edelstone high in the Eden Valley region near Keyneton. This vineyard come to be known as Mount Edelstone, meaning gemstone. The 75 year old ungrafted dry grown vines from this historic vineyard are low yielding producin intensity of colour, depht of fruit flavours, complexity and palate length. The Shiraz was hand picked in mit April and matured in new and seasoned American and French oak hogsheasd for eighteen months. Mount Edelstone has received awards at National Wine Shows every year since 1956.»

 


 

 

Syrah La Strada Reserve 1996
Fromm Winery, Blenheim, Marlborough, Neuseeland

Auge: --

Nase: Dieser Wein konnte nicht verkostet werden. Er hatte einen bestialisch stinkenden Korkenschmecker. Dieser war so penetrant, dass die Flasche und der Korken auf den Balkon verbannt werden musste.

Gaumen: --

Gesamteindruck: --
(12,5 % Vol.)

Aus früheren Verkostungen ist mir dieser Wein noch in bester Erinnerung. Die intensive Frucht, die Süsse und die Kraft des Weins und das elegant eingearbeitet Holz hätte ich gerne mit dem Grange verglichen. Aber schade, es war die letzte Flasche.

 


 

 

Syrah Hill fo Grace 1992
Henschke, Keyneton, Süd Australien

Auge: leuchtendes Granatrot

Nase: Auf den Duft von Pfingstrosen folgt das ganze Register an Beerenfrüchten: Johannis- und Himbeeren sind ebenso vertreten wie Brombeeren und Holunder. Dazu kommen Kirschen und feine Likörnoten gefolgt von Eukalyptus, Röstaromen und feinstem Lederton.

Gaumen: Samtig weich ist der Wein im Gaumen. Perfekt harmoniert das Zusammenspiel von reifen Tanninen, feinster Säure und edlem Holz. Der Abgang ist lang und erinnert an Schokolade.

Gesamteindruck: Ein sehr europäischer Wein.
(14,1 % Vol.)

«Over one hundred and fifty years ago Johann Christian Henschke came from Silesia to settle and farm at Keyneton in the Barossa Ranges By the time the third generation, Paul Henschke took over the reins in 11914, the famous Hill of Grace Shiraz vines were over fifty years old. They were planted in rich alluvial soil in a shallow fertile valley, opposite a beautiful stone church euphoniously named Gnadenberg, meaning Hill of Grace. Cyril Henschke, the fourth generation, made the first individual vineyard wines from these vines in the early 1950’s. The 130 year old vines continue to produce wines of concentration, supple structure and great longevity.»

 

 


 

 

Grange 1993
Penfolds, Richmond, Surrey, Australien

Auge: dichtes Rubin, leicht grauer Rand

Nase: Konzentriert und breit. Viel schwarze Beeren und Kirschenkonfiture. Die Holz- und Harznoten sind sehr angenehm.

Gaumen: Feine, elegante Säure im Antrunk geht über in gaumenfüllende Fruchtbonbons. Gerbstoffe von Holz und Harz dominieren den Abgang.

Gesamteindruck: Ein unendlich tiefgündiger Neue-Welt-Wein.
(13,5 % Vol.)

«Grange ist recognised as Australia's and indeed one of the world's fines red wines. This great wine, developed by Max Schubert commencing with the 1951 vintage, is made from low yielding Shiraz vines grown at selected vineyards in Sout Australia and matured in new American oakt hogsheads prior to bottling.
During an extensive tour of Europe in 1950, Max Schubert studied winemaking practices that have now become an integral part of Penfolds' winemaking techique. He also observed the practice of maturing wine in new oak barrels, a method previously untried in Australia. The development of Grange represented the beginning of a new era in Australia's red winemaking tradition. This knowledge, combined with Max Schubert's forsight, skill and dedication, has resulted in Grange, the definitive Australian dry red tabel wine, acknowledged to ge among the world's classic wine styles.» Text auf der Etikette des Grange.

Der Grange ist meist eine Cuvée aus durchschnittlich 95 bis 97 Prozent, mindestens jedoch 87 Prozent, Shiraz-Trauben verschiedener Lagen und Regionen. Hinzu kommen etwa 3 bis 5 Prozent, maximal bis zu 13 Prozent, Cabernet Sauvignon um den Wein auszubalancieren.

«Dense plum red merging to brick red on rims. Intense blackcurrant and plum with malt, fig and liquorice aromas that leap from the glass. This has all the characters of a classic Grange. What is promised on the nose is delivered on the palate - a powerful, concentrated, opulent wine. Layers of Shiraz fruit and first class oak manifest themselves into a seemingly endless variety of flavours - deep plum, liquorice, black olive, chocolate, cedar, coffee, etc, all compressed into a silken, round mouth feel. Forceful, ripe tannins are balanced by sheer weight of fruit. It is hard to believe that 100% new American oak was used - the intensity of fruit has all but soaked it up. Peak Drinking: 2005 - 2018.» Degustationsnotitz von Penfolds

 


 


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