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Riehen – Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum

Bitte beachten Sie den Textabschnitt zum Rebbaumuseum weiter unten!

Im alten Dorfkern von Riehen befinden sich die «Wettstein-Häuser». Diese tragen den Namen ihres Besitzers im 17. Jahrhundert: Johann Rudolf Wettstein war jener Basler Bürgermeister, der nach dem Dreissigjährigen Krieg 1648 im Westfälischen Friedensvertrag die Loslösung der Schweiz vom Deutschen Reich erreichte. In Riehen hatte er seinen Landsitz. Er liess die Bauten ab 1640 mit den Ansprüchen eines Städters ausstatten. Davon zeugen zahlreiche Spuren in den Räumen, die dem Besucher des Museums zugänglich sind. Nach aussen hin erscheinen die Häuser vornehm zurückhaltend. Lediglich das Fachwerk an einzelnen, 1651 datierten Bauteilen sowie die drei Treppentürmchen sprechen die Sprache eines verhaltenen Luxus. Dazu passt ganz gut das kleine Kabinettli von 1794.
Zusammen mit den Bauten rund um die alte Kirche bilden die Wettsteinhäuser den markanten dörflichen Mittelpunkt von Riehen.

In der Liegenschaft mit ihrem romantischen Innenhof und den beiden plätschernden Brunnen sind seit 1972 zwei Museen der Riehen eingerichtet. Das Spielzeugmuseum basiert im Wesentlichen auf der volkskundlichen Spielzeugsammlung und der Sammlung des Baslers Hans Peter His (1906-1974) des Museums der Kulturen in Basel. Den Grundstein für das Dorf- und Rebbaumuseum hat der in Riehen wohnhafte Paul Hulliger (1887-1969) gelegt, der nach 1926 schweizweit als Schöpfer seiner spitzfüssigen Schulschrift bekannt geworden war.

Das Spielzeugmuseum präsentiert eine der bedeutendsten Sammlungen von europäischem Spielzeug von ca. 1800 bis zum Zweiten Weltkrieg . Wer erinnert sich nicht daran, in seiner Jugend mit Blechautos, dampfenden Eisenbahnen, Zauberlaternen, kleinen Tieren aus Ton und Holz, mit bunten Männchen aus dem Erzgebirge, kostbaren Puppen, robusten Kochherden oder detailreichen Kaufläden und gemütlichen Puppenstuben gespielt zu haben? Die Spielzeugsammlung ist bestens geeignet, an die Jugend zurückzudenken. Allerdings steckt hinter jedem noch so schönen Puppengeschirr, hinter jeder noch so energiegeladenen Dampfmaschine weit mehr! Texttafeln in den einzelnen Museumsräumen – jeder hat sein eigenes Thema – erzählen vom Spielen im Bürgerhaus unter Aufsicht des Kindermädchens, von der Heimarbeit unter schlechten Bedingungen vieler Familien im 19. Jahrhundert oder vom Nebeneinander kreativen Aufbauens von (Luft)Schlössern und vom unausweichlichen Zerstören der imposanten Bauten. Vordergründig beschaulich und nostalgisch, ist das Spielzeug ein Teil der Kinderwelt mit manchmal unromantischen Seiten.

In die Ausstellung integriert sind Stationen, an denen die Besucher verschiedenes Spielzeug ausprobieren können. Eine gemütliche Leseecke und ein Raum mit verschiedenen Gesellschaftsspielen für Klein und Gross erfüllen den Wunsch nach eigenem Tun. So kommt zum Entdecken das Spiel und die Erholung.

Während das Spielzeugmuseum mit seinem Sammlungsgebiet den Blick über die Schweizergrenzen öffnet, widmet sich das Dorf- und Rebbaumuseum dem Lebensalltag des um 1900 noch weitgehend ländlichen Riehen ins Zentrum. Riehen war bis ins 20. Jahrhundert hinein ein bäuerlich geprägtes Dorf unweit einer grösseren Stadt. Die Nähe zu Basel zeigte sich noch im 19. Jahrhundert unter anderem durch den Aufenthalt von Basler Bürgerfamilien in ihren Landgütern in Riehen. Das Wachstum der Siedlung auf heute über 20’000 Einwohner veränderte das Dorfbild entscheidend.

Das Museum setzt Schwerpunkte mit folgenden Themen: die Lage Riehens an der Grenze zu Deutschland, das alte Dorfbild mit einem grossen Dorfmodell, der Alltag der Bäuerin, die Arbeiten des Bauern im Jahreslauf, Gewerbe und Handel im Dorf mit einer kompletten Kü-ferwerkstatt und einem alten Lebensmittel- und Haushaltwarenladen, die Lebensstationen der Menschen von der Geburt bis zum Tod, die für Riehen wichtige Bedeutung der Gemeinschaft der Diakonissen und das Vereinsleben. Für dieses Museum wurde bei der Neukon-zeption 1992 das Prinzip der Inszenierung gewählt, was den Besuch besonders kurzweilig macht.

Den Abschluss des Rundganges bildet der Abstieg in den grossen Keller, in welchem Bürgermeister Wettstein einst seinen auf Riehener Boden gewachsenen Wein lagerte. Hier ist von der Kultur der Rebe die Rede, die noch heute in Riehen gepflegt wird. Die Zeiten sind vorbei, als in Riehen rund 62 ha Rebland in Hanglage und im Feldbau bewirtschaftet wurde. Heute sind es noch gut 3 ha. Wer Wein im Rahmen eines Apéros geniessen möchte, kann das gerne tun: Der Keller oder der Museumshof können von kleineren Gesellschaften gemietet werden. Ideal ist die Kombination mit einer Führung im Museum. So wird der Besuch im Spielzeugmuseum oder im Dorf- und Rebbaumuseum zu einem Erlebnis für mehr als nur einen Sinn!

Zusätzlich zur Dauerausstellung zeigt das Museum regelmässig Sonderausstellungen zu Teilaspekten sowohl des Spielzeuges als auch der Dorfgeschichte. Workshops für Kinder und Erwachsene vertiefen die Themen auf spielerische oder gestalterisch-kreative Weise.

Die beiden Museen im Wettsteinhaus sind mit dem öffentlichen Verkehrsmittel bequem erreichbar, liegt doch die Haltestelle «Riehen Dorf» der Tramlinie 6 der Basler Verkehrs Betriebe direkt vor dem Haus. Die S6 Richtung Zell im Wiesental bringt die Besucherinnen und Besucher direkt ab dem Bahnhof Basel SBB über den Badischen Bahnhof nach Riehen.


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Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum

Baselstrasse 34
4125 Riehen

Telefon: 061 641 28 29
Fax: 061 641 26 35
Hier geht es zum Museum

 

 


 

Öffnungszeiten:
Täglich 11-17 Uhr, ausser Dienstag

Eintritt Fr. 7.- (Gruppen ab 10 Personen Fr. 5.-/Person), bis 16 Jahre gratis.
Gruppen bitte anmelden; Führungen auf Anfrage, auch ausserhalb der Öffnungszeiten.
Teilweise rollstuhlgängig (Sonderausstellungen)