2016-06-21

Schweizer Bioweinpreis 2016

Jeweils zwei Siege haben Westschweizer Winzer sowie Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Piwi) beim Schweizer Bioweinpreis 2016 eingefahren. Sowohl in der Kategorie Rotwein wie auch bei den Weissweinen siegte ein Piwi-Wein. Der «Biowinzer des Jahres» kommt erstmals aus der Romandie – genauer gesagt aus Auvernier (NE). Insgesamt nahmen 139 Weine am dritten Schweizer Bioweinpreis teil. Der Wettbewerb wird von «Vinum» unter dem Patronat von Bio Suisse durchgeführt.

Biologisch organisch und biologisch dynamisch erzeugte Weine entstehen vor allem im Rebberg. Deshalb wählte «Vinum» einen Rebstock als Trophäe. (Bilder: Vinum/Carlos Ugarte)

Die dritte Zeremonie zur Verleihung des Schweizer Bioweinpreises begann mit einer Schweigeminute. Damit gedachten die Anwesenden Jacques Granges. Biowein-Pionier aus Fully kam vergangenen Woche bei einem Arbeitsunfall in den Reben ums Leben.

Schweizer Bioweine aus pilzwiderstandsfähigen Neuzüchtungen haben Auftrieb: Schon beim letztjährigen Wettbewerb hatten Piwi-Crus (Johanniter, Solaris oder Cabernet Jura und Cabertin) bewiesen, dass sie den Gewächsen aus traditionellen Sorten (Chasselas, Chardonnay, Pinot Noir) ebenbürtig sind. Dieses Jahr hat sich diese Tendenz weiter akzentuiert. Das Weingut Sitenrain im luzernischen Meggen, das 2015 mit seinem Solaris die Kategorie Weisswein gewann, landete nun mit dem Solaris Barrique 2014 auf dem zweiten Platz. Einzig der Johanniter Grand Cru 2014 der Domaine La Capitaine aus dem Waadtland schnitt noch besser ab.

Auch bei den Rotweinen gewann mit dem Merlot-Cabernet 2014 vom Turmgut von Barbara und Markus Weber im zürcherischen Erlenbach ein Wein, der aus den Piwi-Sorten Cabernet Jura, Cabertin und Merlotin gekeltert worden ist. Reüssiert haben vor allem klar strukturierte Weine, die eher mit Frische und Finesse und weniger mit opulentem Charme zu überzeugen vermochten.

Biowinzer des Jahres 2016: Christine und Jean-Denis Perrochet von der Domaine de La Maison Carrée in Auvernier/NE.

 

Zum «Biowinzer des Jahres» kürte die Profi-Jury Jean-Denis Perrochet von der Domaine de La Maison Carrée in Auvernier, der mit seinem Neuchâtel Blanc Vin sur Lie 2015 und seinem Pinot Noir Le Lerin 2013 die beste Durchschnittsnote aller Finalwinzer erreichte. Mit burgundischem Esprit und biodynamischem Anbau produziert er ungeschliffene Diamanten im besten Sinne.

Der Wettbewerb
Zum dritten Schweizer Bioweinpreis wurden 139 Weine von 45 Winzern eingereicht. Die 73 Weiss- und 66 Rotweine wurden in einem zweistufigen Auswahlsystem blind verkostet und bewertet. Nach der Benotung durch die VINUM-Redaktion wurden die 15 besten Gewächse jeder Kategorie von Grund auf neu bewertet. Neu wurden die Sieger nicht von einem 50-köpfigen Leserpanel erkoren, sondern von einer Fachjury. Dieses Profipanel bestand aus Weinexperten der Deutsch- und Westschweiz. Die Preise wurden am 21. Juni im Zürcher Restaurant Metropol im Rahmen einer öffentlichen Siegerverkostung verliehen.

Lukas Inderfurth, Leiter Medienstelle Bio-Suisse, als Partner in der Organisation des Wettbewerbs, betonte die Bedeutung des Bioweinpreises für die Schweizer Biowinzer und deren Weine. Dank einer grosszügigen Unterstützung des Wettbewerbs durch Bio-Suisse können die Winzer ihre Weine ohne Einschreibegebühr einreichen.

Die Jury
Hans Babits Académie du Vin l Ivan Barbic MW Weinhändler und Consultant | Gilles Besse Präsident Swiss Wine Promotion, Codirektor Cave Jean René Germanier | Beat Caduff Gastgeber «Caduff’s Wineloft» | Ursula Geiger Redaktorin VINUM | Joël Gernet Redaktor VINUM | Sigi Hiss Weinjournalist | Roland Lenz «Biowinzer des Jahres 2015» | Paul Liversedge MW Weinhändler | Kat Morse Gründerin des Wein-Start-ups wiine.me | Samuel Panchard Önologe | Thomas Vaterlaus Chefredaktor VINUM | Lidwina Weh Sommelière

Die 15 besten Final-Weissweine

 1. La Côte AOC Johanniter Grand Cru 2014 Domaine La Capitaine, Begnins (VD)  16.8 Punkte
 2. Luzern AOC Solaris Barrique 2014 Weingut Sitenrain, Meggen (LU)  16.7 Punkte
 3. Valais AOC Finito 2013 Domaine de Mythopia, Arbaz (VS)  16.6 Punkte
 4. Graubünden AOC Malanser Weissburgunder 2014 Weinbau und Brennerei zur Krone, Malans (GR)  16.6 Punkte
 5. Auvernier AOC Neuchâtel Blanc Vin sur Lie 2015 Domaine de La Maison Carrée, Auvernier (NE)  16.6 Punkte
 6. Aargau AOC Fricker Chardonnay 2015 Weingut FiBL, Frick (AG)  16.5 Punkte
 7. Vétroz AOC Grand Cru Amigne trocken 2014 Jean-René Germanier, Vétroz (VS)  16.5 Punkte
 8. Johanniter 2015 Quergut, Arlesheim (BL)  16.5 Punkte
 9. Valais AOC Petite Arvine 2014 Domaine de Beudon, Fully (VS)  16.5 Punkte
 10. Zürich AOC Riegelhüsli Riesling-Sylvaner 2015 Winzerkeller Strasser, Uhwiesen (ZH)  16 Punkte
 11. Lavaux AOC St. Saphorin Grand Cru 2015 Domaine des Faverges, Saint-Saphorin (VD)  16 Punkte
 12. Aargau AOC Schinznacher Riesling 2014 ck-Weine, Schinznach-Dorf (AG)  16 Punkte
 13. La Côte AOC Le Chapitre Grand Cru 2015 Domaine Henri Cruchon, Echichens (VD)  16 Punkte
 14. Vin Suisse de Pays Chardonnay 2013 Domaine les Balisiers, Peney (GE)  16 Punkte
 15. Vully AOC Traminer 2015 Cru de l'Hôpital, Môtier-Vully (FR)
 16 Punkte
       

Die 15 besten Final-Rotweine

1.
Zürichsee AOC Merlot-Cabernet 2014
Turmgut Erlenbach, Meilen (ZH)
 17.3 Punkte
 2. Vaduz AOC Le Rendez-Vous 2014 Harry Zech Weinbau, Schaanwald (FL)  17.3 Punkte
3.
Graubünden AOC Pinot Noir Scadena Barrique 2013 Clavadetscher, Malans (GR)  17.1 Punkte
 4. St. Gallen AOC Walenstadtner Pinot Barrique 201 Bosshart + Grimm, Berschis (SG)  17 Punkte
 5. Vully AOC Gamaret & Merlot Sans Titre 2013 Javet & Javet, Lugnorre (FR)  16.9 Punkte
 6. Basel-Landschaft AOC Cabernet Jura Im Steinbruch 2014 Quergut, Arlesheim (BL)  16.6 Punkte
 7. Genève AOC Le Devin 2013 Domaine de la Devinière, Satigny (GE)  16.6 Punkte
 8. Auvernier AOC Pinot Noir Le Lerin 2013 Domaine de La Maison Carrée, Auvernier (NE)  16.5 Punkte
 9. Ostschweizer Landwein Bio-Cuvée Jana 2014 Bio-Weinbau Geiger, Thal (SG)  16.5 Punkte
 10. Yvorne AOC Pinot Noir de Plaisir 2014 Anne Müller Le Vin, Yvorne (VD)  16.3 Punkte
 11. Bielersee AOC Ligerz Schiffreben Barrique 2014 Bruno Martin, Ligerz (BE)  16.3 Punkte
 12. Valais AOC Pinot Noir Illusion 2013 Domaine de Mythopia, Arbaz (VS)  16.2 Punkte
 13. Graubünden AOC Le Cafos 2011 Weinbau und Brennerei zur Krone, Malans (GR)  16.2 Punkte
 14. Aargau AOC Blauburgunder Alte Reben 2015 Weingut FiBL, Frick (AG)  15.8 Punkte
 15. Vuège Assemblage de Vollèges 2013 Jean-René Germanier, Vétroz (VS)  15.5 Punkte

Die Degustationsnotitzen zu den einzelnen Weinen können in der Ausgabe 7/8 2016 von «Vinum» nachgelesen werden.


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Die Gewinner 2016

1. Platz Weisswein: Johanniter von Reynald und Susanne Parmelin, Domaine La Capitaine in Begnins/VD

2. Platz Weisswein: Luzern AOC Solaris Barrique 2014, von Nora Breitschmid vom Weingut Sitenrain in Meggen/LU

3. Platz Weisswein: Valais AOC Finito 2013, von Hans-Peter Schmidt von der Domaine de Mythopia in Arbaz/VS

1. Platz Rotwein: Zürichsee AOC Merlot-Cabernet 2014 von Markus Weber vom Turmgut Erlenbach in Meilen/ZH

2. Platz Rotwein: Vaduz AOC Le Rendez-Vous 2014 von Harry Zech Weinbau in Schaanwald (FL) mit Anna-Lena Sibbert von «Vinum»

3. Platz Rotwein: Graubünden AOC Pinot Noir Scadena Barrique 2013 von Roman Clavadetscher und Valérie Cavin in Malans/GR