Piwi-Rebsorten sind pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Sie basieren auf einer anderen Genetik, als die traditionellen Europäerreben. Darum sind sie so robust. Diese neu überarbeitete Auflage des 2003 erschienen Buches «andere» Rebsorten von Pierre Basler gibt einen Überblick über bewährte pilzwiderstandsfähige Sorten und über viele Neuzüchtungen der letzten Jahre.
«Die Neuauflage dieses Buches, innerhalb von nur acht Jahren, zeigt die grosse Dynamik in der Entwicklung der pilzwiderstandsfähigen Rebsorten. Laufend neue Züchtungen wollen nach ihrer Resitenz und ihrem Potenzial beurteilt werden, so dass der Praktiker die Richtung erahnen kann, welche Weincharakteren und Weintypen sich da auftun können», schreibt Bruno Bosshart, PIWI International Vorstandsmitglied Schweiz, im Vorwort der Neuauflage.
Dieses dichte Netz von Informationen: Erste Anbaueigenschaften, Erfahrungsaustausch von Züchtern, Forschern und Weinbauern hat sich Pierre Basler hartnäckig in der Sache und sehr feinfülig im Umgang mit den beteiligten Akteuren erarbeitet. In der Neuauflage hat Robert Scherz die Arbeit fortgeführt und aktualisiert.
«Egal ob Winzer oder Forscher, höhere Schulen oder Behörden, der Weg geht an pilzwiderstandsfähigen Sortenfragen kaum mehr vorbei», schreibt Bosshart weiter.
Zur Förderung der Piwi-Reben wurde denn auch ein Verein gegründet: PIWI international bemüht sich, offene Fragen anzugehen und enen breiten – über die Landesgrenzen hinaus – Erfahrungsaustausch zu pflegen.
Die Neuauflage des Buches bündelt die Kräfte, allerdings aus der Sicht der Ostschweiz. Diese ist ein sehr heterogenes Weingebiet mit unterschiedlichen Ansprüchen an Boden und Klima. Auch bulen sich die besten Rebgüter der Welt und ausziselierte Werbefachleute um die Käuferschaft in der Schweiz. Für neue Sorten heisst das, sie müssen bestehen können, sei es am Markt, sei es vom Widerstand des Krankheitsdrucks gegen Pilzinfektionen her.
Der Anbau einer Sorte ist für die Praxis immer zu relativieren; die eigenen (mikro) klimatischen Bedingungen sind mit einzubeziehen, am besten mit Austestern zuerst im eigenen Sortengarten. Die Anbauversuche müssen weiter gehen. Bei vielen älteren Sorten wären allmählich Rückschlüsse über die Auswahl des Unterlagenmaterials oder der Klonenselektion gefragt. Hier kann die Vernetzung mit anderen Winzern durch PIWI international von Bedeutung sein.
Ausser Sortenbeschreibungen und Informationen für die Weinbereitung von Piwi-Sorten behandelt das Buch auch das Thema Tafeltrauben. Zudem ist ein kurzer Einblick in die Geschichte dieser Rebsorten aufgezeichnet worden.
Die aktualisierten Informationen richten sich sowohl an Fachleute wie auch an interessierte Laien und Hobbywinzer.
PIWI-Rebsorten (Stutu Druck AG 2011)
124 Seiten, vierfarbig
165 x 220 mm, Hardcover
Preis: CHF 29.00
ISBN: 978-3-85928-086-1
Über die Autoren:
Pierre Basler, Dr. Ing. agr. ETH, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Eidg. Forschungsanstalt Wädenswil, Weinbau/Rebsortenprüfung.
Robert Scherz, Berater und Betreuer der Piwi-Rebnen im Biovitis Versuchssortengarten in Uetikon am See.