2009-01-14

Non Filtré 2008 – der erste Chasselas des Jahres

Die trüben Aussichten im Glas haben für einmal nichts mit Wirtschaft und Zukunftsperspektiven gemein. Ganz im Gegenteil. Der natürlich trübe «Non Filtré» ist eine Neuenburger Spezialität und ein Vorbote der Qualität des Chasselasjahrgangs.

Seit zwölf Jahren wird ein Teil der jungen Chasselasweine unfiltriert abgefüllt und erfreut sich in der Region, und auch darüber hinaus, grosser Beliebtheit. Wo immer der trübe Wein serviert wird, rückt er ins Zentrum des Interesses. Um Vorurteile gar nicht erst aufkommen zu lassen, servieren und verkaufen die Winzer ihren Non Filtré am liebsten ab Keller. Denn nur wer sein Geheimnis kennt, weiss den Wein gebührend zu schätzen.
Einen trüben Wein sauber abzufüllen ist viel schwieriger als einen blank filtrierten. Bei einer Filtration werden Kristalle, unlösliche Schwermetalle, Hefen und Bakterien wirkungsvoll abgetrennt. Einen Non Filtré gilt es physikalisch, chemisch und mikrobiologisch zu stabilisieren.
Etwa neun Prozent des Chasselas wird als Non Filtré verkauft. Sicher könnte mehr produziert und auch verkauft werden. Doch das würde die Verkaufsstrukturen verändern. Und die Winzer wollen nicht, dass es dem Non Filtré so ergeht wie einst dem Oeil-de-perdrix, der von der Neuenburger Spezialität zum Markennamen für Roséwein aus Pinot Noir-Trauben mutierte.
Ungefähr 80 Prozent der Produktion wird im Kanton Neuenburg getrunken. Zirka 60 Prozent wird in der Gastronomie ausgeschenkt und etwa 80 Prozent werden innerhalb eines Jahres konsumiert. Dabei hat der Non Filtré durchaus Potential für zwei bis fünf Jahre Flaschenreifung. Zu einem Aperitif mit Non Filtré passen «Flûtes aus sel», leicht gesalzenes Blätterteiggebäck. Doch er harmoniert auch mit Ziegenkäse, Spargeln, Fisch aus den Juraseen, Fondue und gar exotischen Gerichten wie Curry in Kombination mit Ananas.

Weblink: www.ovpt.ch

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