2010-09-02

Mondial du Pinot Noir 2010 – die Resultate

Die Jury der diesjährigen Ausgabe des Mondial du Pinot Noir war besonders selektiv. Nur 71 Weine (6% der eingereichten Muster) haben gemäss den Regeln der OIV eine Goldmedaille zugesprochen bekommen und 260 Weine (23%) eine Silbermedaille.

Die Winzer, die zu den Gewinnern dieser Weinprämierung gehören, können wahrlich stolz sein. Die zunehmende Beliebtheit bei den Endverbrauchern bestätigt, dass der Pinot Noir dank seiner Finesse und Eigenständigkeit, seine Stellung als führende Rotweinsorte behaupten kann.

Über 1100 Weine wurden am Mondial du Pinot Noir 2010 degustiert. Die Herkunft der Muster widerspiegelt die geographische Verbreitung der Sorte auf dem Planeten Pinot. Total waren 21 Länder am diesjährigen Concours vertreten. Die Präsenz der deutschen Weine war mit 140 Mustern besonders gross. Degustiert wurden auch Crus aus Frankreich (80), Österreich, Italien, aber auch Ungarn und Australien. Die Mehrheit der Anstellungen stammte aus der Schweiz.

Für eine Prämierung, die sich auf eine einzelne Rebsorte und ihre Varianten Pinot Gris und Pinot Blanc konzentriert, ist die Zahl von über 1000 Anstellungen als Erfolg zu werten. Diese Tatsache bezeugt die Glaubwürdigkeit und die Bekanntheit dieser Weinprämierung, die vom Verein VINEA durchgeführt wird. Nebst der Prämierung Mondial du Merlot in Lugano, die ebenfalls vom Verein VINEA organisiert wird, ist es die einzige Verkostung, die unter dem Patronat des O.I.V. (Internationale Organisation für Rebe und Wein) und des USOE (Verband Schweizer Önologen) steht, und auch Mitglied von Vinofed, der Vereinigung der internationalen grossen Weinprämierungen, ist.

Die Rebsorte des Jahrzehnts
Die Jury, die aus renommierten internationalen Fachleuten bestand, zeichnete in erster Linie Weine aus, welche die Charakteristiken der Sorte Pinot Noir am eindrücklichsten widergibt. «Pinot Noir ist die Rebsorte, die das Terroir am besten zum Ausdruck bringt. Sie widerspiegelt alle Charakteristiken des Bodens und des Klimas. Dies erklärt auch die grosse Stilvielfalt», erklärt Edmond Zufferey, Önologe der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW. Vertreter der Jury betonen zudem, dass es wichtig ist, die Eleganz und Noblesse, die den Charakter dieser Rebsorte ausmachen, zu bewahren.
«Der Pinot nimmt bei den Konsumenten an Beliebtheit zu. Pinot-Weine unterscheiden sich von anderen Gewächsen, die oft konzentrierter und tanninreicher sind, durch ihre Finesse und Frucht. Für junge Leute, die süsse Getränke gewohnt sind, ist die Sorte deswegen vielleicht schwerer zugänglich. Doch wer den Zugang zu ihr findet, dem öffnen sich die Türen zur ganzen Weinwelt», meint Ghislain K. Laflamme, Präsident der internationalen Weinprämierung im Quebec. Diese Ansicht teilt auch der Weinberater Sébastien Gavillet, der in Las Vegas lebt, und ein Kenner des amerikanischen Marktes ist. Sein Kommentar: «In den USA erlebt der Pinot eine Revolution. Er ist daran, den Merlot zu verdrängen. Für mich ist es die Rebsorte des Jahrzehnts!»

Die Gewinner
Von den 71 Goldmedaillen, die am Mondial du Pinot Noir 2010 vergeben wurden, gehen 10 nach Deutschland, 3 nach Österreich, 1 nach Australien und 1 nach Bulgarien. Von den 56 Schweizer Weinen, die mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurden, stammen 32 aus dem Wallis, das damit eine überaus bemerkenswerte Leistung erbrachte. Zu den weiteren ausgezeichneten Weinbaukantonen gehören Neuenburg (6 Goldmedaillen), Waadtland und Thurgau (4 Goldmedaillen), Schaffhausen (3 Goldmedaillen), Zürich (2 Goldmedaillen) und Aargau, Fribourg, Genf und St. Gallen (1 Goldmedaille).

Einen besonderen Erfolg am diesjährigen Mondial du Pinot Noir konnte die Bündner Herrschaft verzeichnen. Der Spezialpreis «Champion du Monde des Producteurs du Pinot Noir» geht an das Weingut Donatsch in Malans. Ausgezeichnet wurde dabei jene Kellerei, die über drei folgende Jahrgänge hinweg die beste Bewertung (für Weinqualität und Stilistik) erhalten hat. Das Ziel dieses Spezialpreises ist es, grosse Terroirs, aber auch das Können und die Kontinuität des Winzers zu bewerten. Auch das Reifepotential der Weine spielt eine wichtige Rolle. Dieser Faktor wird auch beim Spezialpreis «Millésimes Anciens» bewertet. Dieser Preis ging dieses Jahr an die Kellerei Adrian Mathier Nouveau Salgquenen aus Salgesch, die sich zudem über 4 Goldmedaillen freuen konnte. Der Pinot Noir Vallire 2009 der Cave Tsalline in Vétroz wurde mit der Univerre Trophy für den Schweizer Wein mit der höchsten Punktzahl ausgezeichnet. Der Spezialpreis Vinofed ging an den Pinot Noir Selektion 2008 des Weinguts Piriwe aus Traiskirchen in Österreich. Er erhielt seine Goldmedaillenauszeichnung mit der grössten Übereinstimmung der fünf Juroren.

Mit einem Klick auf das Logo des Mondial du Pinot Noir 2010 können Sie die Rangliste herunterladen.

Hier geht es zur Fotogalerie der Vinea-d’Or-Gewinner.


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