Schweizer Weine sind en vogue. Das spüren wir, wenn es um die Verteilung der Weine von Chappaz und Gantenbein geht. Wenn wir bei Willy Cretegny nicht so viel kriegen wie wir möchten. Wenn immer mehr Gastronomen nach Hiesigem fragen. «Les Vins de notre Pays» machen Freude.
Weine mit Handschrift
Jetzt ist die Sammlung komplett. Die Weinhandlung am Küferweg in Obfelden präsentiert vier Schweizer Gewächse in einem neuen Kleid. Gestaltet wurde dieses von Weinkenner und Grafiker Ernst Meier. Der neue Auftritt akzentuiert, dass es sich um «Weine mit Handschrift», mit unverkennbarem Charakter also, handelt. Zwei der vier stammen vom Neuenburgersee: Mon Non filtré und Mon Neuchâtel. Christian Rossel keltert in Hauterive Chasselas, wie sie so typisch für dieses Anbaugebiet sind: mineralische, schlanke Weissweine, die geschmacklich an die Gewächse aus der Champagne erinnern. Was sie markant unterscheidet: die fast vollständig fehlende Kohlensäure. Beim Mon Non filtré, der Name deutets an, handelt es sich um einen unfiltrierten Weissen, der bereits wenige Monate nach der Ernte auf die Flasche gezogen wird – er darf und soll einen trüben Hefeschleier aufweisen. Der Mon Neuchâtel, ein Jahr älter, ist ein klassischer Vertreter dieser Gegend, ein brillanter Weisser voll kühlem Charme und wie der Mon Non filtré ein vorzüglicher Begleiter zu Seefisch, Charcuterie und Weissschimmelkäse.
Zwei Rote aus Waadt und Wallis
Auch Notre La Côte ist ein «Seewein», er stammt aus der La Côte, wie der Landstrich zwischen Lausanne und Genf heisst. Er wächst in den Rebgärten von Jean Philippe Martin und wird von Rodrigo Banto, Kellermeister bei der Uvavins in Tolochenaz gekeltert. Die Assemblage aus Pinot noir, Gamay und Garanoir Jahrgang 2006 zeigt sich zur Zeit in optimaler Verfassung: geschmeidig, harmonisch, süffig, ein Gedicht, ob pur genossen oder als Begleiter zu Gemüsequiche, Bratwurst und Paprikapoulet. Aus dem Wallis stammt der Notre Pinot noir. Die Trauben, stammen aus den Parzellen der Domaines de Maragnène et Fournaises, die unter Obhut von Lionel Zunino bewirtschaftet werden. Entstanden ist ein ausgeprochen weicher, warmer Rotwein, der sich besonders gut zur vegetarischen Küche eignet. Knospenzertifiziert seit 1999.
Bunter Vogel Ernst Meier
In der Weinszene ist der Grafiker Ernst Meier als akribischer Degustator und wohlwollender Kommentator bekannt. Während über zehn Jahren hat er den «Der grosse Westentaschen-Weinkenner» herausgegeben,
ein ausgesprochen nützliches Nachschlagwerk mit Einschätzungen zu Weinen und Jahrgängen. Für die Weinhandlung am Küferweg hat er die neue Etikettenlinie der «Les Vins de notre Pays» gestaltet.