Gilles Besse, der neue Präsident der Schweizer Weinmarketingorganisation Swiss Wine Promotion, wollte es wissen: Statt zu jammern über rückläufige Umsätze im Inland und mangelndes Interesse im Ausland,versuchte er mit über 50 Schweizer Spitzenwinzern am Vorabend von ProWein in Düsseldorf den Deutschen den Schweizer Wein schmackhaft zu machen.
Die Swiss Wine Exporters Association organisiert und koordiniert bereits seit einigen Jahren eine Präsenz von Schweizer Weinen an ProWein, der weltweit grössten Weinmesse. Um eine noch aktivere und nachhaltigere Promotion für den Schweizer Wein in Gang zu bringen, tat sich Swiss Wine Promotion mit dem Mémoire des Vins Suisses und Swiss Wine Connection zusammen. Gemeinsam organisierten sie eine Weinpräsentation mit 53 Winzerinnen und Winzern aus allen Landesteilen der Schweiz, die am 23. März kurz vor der Eröffnung von ProWein im einzigartigen Ambiente des Hotel MutterHaus in Düsseldorf stattfand.
Das Interesse der Deutschen an diesem ersten grösseren Auftritt der Weinschweiz in Deutschland war erfreulich gross. Immerhin besuchten 222 Weininteressierte trotz einer Vielzahl von gleichzeitigen Konkurrenzveranstaltungen SwissWine@ProWein. Davon stammte mehr als die Hälfte aus dem Weinhandel und ein knapper Sechstel aus der Medienwelt. Besonderes Interesse fanden die Workshops von Christina Fischer, Martin Kilchmann, Chandra Kurt und José Vouillamoz, die den Schweizer Weinbau und seine im Ausland kaum bekannten Spezialitäten mit horizontalen und vertikalen Verkostungen näher brachten.
Ein Renner war schliesslich auch das Raclette-Zelt draussen vor dem MutterHaus. Bei bitterster Kälte sorgte der Walliser Racleur, Bildhauer und Maler Jérémie Crettol, der einen Teil des Jahres im Restaurant seines Vaters «Chez Crettol» in Küsnacht bei Zürich mithilft, für gute Laune bei den Gästen. An SwissWine@ProWein brachte er in einer Nachtfahrt durch halb Deutschland seinen bevorzugten Raclettekäse von Hans-Jörg Jäger im oberwalliserischen Turtmann mit. Und selbstverständlich fehlten auch die echten Raclette-Öfen nicht, mit denen Crettol nicht nur den Walliser Käse, sondern auch manches deutsche Herz zum Schmelzen brachte.