2016-10-07

EU: Besser an Markt angepasste Agrarpolitik?

EU-Agrarkommissar Phil Hogan will eine den Markt-Herausforderungen angepasste Agrarpolitik. Die ökologische Säule soll besser auf die Produktion abgestimmt sein.

EU-Agrarkommissar Phil Hogan. (Bild: zVg/mr)

Phil Hogan, Landwirtschaftsdirektor der EU-Kommission, sprach am Kongress der europäischen Bauernverbände (Copa) und Kooperativen (Cogeca) in Athen über die zukünftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP). Er konstatierte, dass es einen Umbau des bestehenden Systems brauche.

Die Agrarpolitik müssen weniger starr sein, sondern auf die heutigen Herausforderungen am Markt ausgerichtet sein. Im Sinne eines antizyklischen Preisausgleichs-Mechanismus sollen die zunehmenden Schwankungen der Produzentenpreise abgefedert werde, beispielsweise anhand eines Versicherungssystems nach amerikanischem Vorbild.

Daneben sei weiterhin eine starke ökologische Säule erforderlich, die jedoch besser auf die Lebensmittelproduktion abgestimmt werden müsse. Für einen radikalen Umbau sei es jedoch wichtig, die Vorschläge möglichst bald in die politische Debatte zu bringen.

Könnte Hogans Ansatz auch für die künftige Schweizer Agrarpolitik interessant sein? Bisher hatten sich die Reformen der GAP auffällig stark am Schweizer Modell orientiert: Einführung der Ökoflächen, Buntbrachen, Fruchtfolgeregelung, etc. Dies könnte sich vielleicht in Zukunft ändern, wie Beat Röösli vom Schweizer Bauernverband aus Athen berichtet.

Während die hohen Bauernvertreter der EU Hogans Vorschläge zur nächsten GAP begrüssten, kam eine der geplanten administrativen Vereinfachungen unter Kritik. Diese will auf ökologischen Ausgleichsflächen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gänzlich verbieten. Bisher war deren Einsatz zugunsten der pflanzlichen Eiweissproduktion erlaubt, mit dem Ziel, die steigende Abhängigkeit von Sojaimporten zu bremsen.


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