2016-09-21

Die 5. Weinschweiz – Marcel Bühler, Frankreich

«Ich bin absolut davon überzeugt, dass unser Weingut etwas ganz besonderes, einmaliges, darstellt. Kompromisslosigkeit im Bezug auf die Arbeit im Weinberg wie auch im Keller und ein gesunder Hang zum Perfektionismus machen die Domaine des Enfants zu einer Ausnahmeerscheinung in dieser Region», schreibt Marcel Bühler auf seiner Homepage. «Die Gründung der Domaine des Enfants ist die Realisierung eines Traumes: Selbstwerdung, im Einklang mit sich selbst, anderen und der Natur zu sein.»

Die Domaine des Enfants liegt im Roussillon, einer Region voller Kraft und Anmut, Schönheit und Magie. Ihre Existenz, Vielfalt und Ursprünglichkeit zu wahren und nach Aussen zu tragen, liegt uns am Herzen. Unsere Weine sind ein Produkt dieser Natur. Eine nachhaltige Bewirtschaftung und die Förderung der Biodiversität sind daher nicht mehr als eine logische Konsequenz aus dem Wissen, um ihre Verletzlichkeit und ihre Dauerhaftigkeit im Gegensatz zu unserer Vergänglichkeit, der ständigen Suche nach Gleichgewicht, in uns, der Natur und unseren Weinen. Gesunde, lebendige Böden sind die Voraussetzung für ausdrucksstarke und charaktervolle Weine.  .

Interview mit Marcel Bühler

(Gabriel Tinguely, September 2016)

Was hat Sie bewogen auszuwandern?
Das Auswandern war weniger eine Wahl gegen die Schweiz als ein Entscheid für meinen Beruf. Ich hätte sehr gerne Rebland in der Schweiz gekauft aber soviel Geld habe ich nicht.
 
Wie kamen Sie zu Ihrem heutigen Weingut?
Da es natürlich der Traum eines jeden Winzers ist, etwas eigenes auf die Beine zu stellen und ich eine grosse Affinität zu Spanien habe, war ich zuerst auf der Suche nach einem Weingut in Spanien. In erster Linie im Priorat. Doch die Preise dort waren ebenfalls exorbitant. Mehr per Zufall machte ich auf der Rückreise halt im Roussillon. Die alten Reben und sehr ähnlichen Böden wie im Priorat (schwarzer/roter Schiefer, neben vielen anderen wie Granit, Gneiss und Terra Rossa) weckten sofort mein Interesse. Ich verliebte mich in die Landschaft – auch etwas naiv und unwissend wie man halt ist.
 
Gab es Anfangsschwierigkeiten?
Schwierigkeiten gab es am Anfang eigentlich weniger. Die kamen erst etwas später. Zum Beispiel weil man eben etwas anders arbeitet.

Was machten sie anders als ortsansässige Winzer/Weinmacher?
Ich bin einer von drei Winzern, die ihre Reben biologisch bewirtschaften. Drei von insgesamt fast 30 Rebbauern in Maury und der einzige, der verrückt genug ist, die Weinberge mit dem eigenen Pferd zu pflügen. Verrückt scheint mein Schaffen zumindest für aussenstehende Betrachter: Der Bühler ist erfolgreich, nach fünf Jahren immer noch hier und noch nicht Konkurs!
 
Wie hoch ist der Anteil (in Prozent), den Sie in der Schweiz verkaufen?
In die Schweiz verkaufen wir zwischen 20 und 30 Prozent der Ernte.

Bezugsquelle: www.globalwine.ch


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