Ein Viertel der Walliser Pinot-Noir-Produktion stammt aus der Region von Leuk, Varen und Salgesch. Für Naturfreunde ist die Region ein Paradies. Überall lässt sich Neues und Überraschendes entdecken.
Die letzte und zugleich kürzeste Etappe des Weinweges führt immer wieder auf kleinen Kieswegen entlang von alten Bewässerungskanälen, den Suonen.
Kurz nach Miège führt der Weg hinunter in die Schlucht Raffiljiloch, in welcher die Raspille fliesst. Danach steigt der Weg hoch bis zur Suone «Mengis Wasserleitu». Hier wird deutlich, dass ohne die Bewässerungsgraben weniger wachsen würde. Die Bäume und Büsche entlang der Suone gedeihen, weil die Läufe der Suonen nicht ganz dicht sind. Mit ihren Wurzeln stabilisieren sie dafür die Suone.
Vor dem Graben «Gulantschigrabu» verlässt der Weg die Suone und folgt fast parallel den Höhenlinien bis nach Varen. Auf befestigten Strassen wird Leuk erreicht und somit das Ende einer wunderschönen, viertägigen Weintour.
Veyras – Veyras, die erste Ebene direkt über Sierre, verfügt über einen Rebberg, der sich über 78 Hektaren erstreckt und zwischen 560 und 730 Metern über Meer liegt.
Etwas höher, zwischen 600 und 800 Metern, erstreckt sich der steile Rebberg von Miège, überragt von der prächtigen Pinède de Planige, auf einer Fläche von 104 Hektaren.
Die Böden der Region bestehen aus Ton und Kalkstein, deren Konzentration je nach Sektor variiert. Sie zeichnen sich durch eine Kiesstruktur aus, die sich aus dem Erdrutsch ergibt, der die Hügel der Sierre-Region geformt hat.
Chasselas und Pinot Noir sind die häufigsten Rebsorten in den beiden Gemeinden. Es folgen Gamay und Johannisberg. Zu nennen sind auch Malvoisie, Muscat, Petite Arvine, Ermitage, Humagne Blanche, Amigne, Païen und Rèze und bei Rotweinen Humagne Rouge, Cornalin oder Syrah.
Im Herzen von Miège liegt das Gebiet «Terre et Vin» ein Fenster zum Reichtum der Walliser Weinregion:
Espace terroirs – Ausstellung der Rebbergböden
Wer Espace terroirs betritt, entdeckt Elemente, die dieses fruchtbare und malerische Land geduldig geformt haben. Wissenschaftliche Inhalte, geniale Szenografie und digitale Technologie treffen aufeinander, um Besucher in einer lehrreichen, ungewöhnlichen, wenn nicht sogar nonkonformistischen Ausstellung, genau wie die Einheimischen des alten Landes, in die Vergangenheit zu entführen. Der Besuch kann jeden Tag von März bis November oder das ganze Jahr über für Gruppen durchgeführt werden, die von einem speziell ausgebildeten Reiseleiter begleitet werden.
Unsere Reiseleiter kommen aus der Region, es gibt einige grosse, einige kleine, einige graue – sie sind alle unterschiedlich, aber sie haben mindestens zwei Dinge gemeinsam, sie sind charmant und freuen sich auf interessierte Besucher.
Weinprobe
Der Verkostungsbereich lädt ein, die Lippen in den besten Jahrgängen der Region zu tränken und in die lokalen Spezialitäten wie Trockenfleisch, Speck oder Käse zu beissen.
Relais Miégeois – ein renommiertes Restaurant
Das Relais Miégeois, dieses kleine und sehr einladende Café-Restaurant, ist weitherum bekannt. Es bietet eine feine und traditionelle französische Küche, wobei sie gleichzeitig die lokalen Produkte hervorhebt. Das Haus verfügt über einen Brasseriebereich, ein elegantes und modernes Esszimmer sowie eine sonnige und grosszügige Terrasse.
Spaziergang im Weinberg - Sentier des Terroirs
Nachdem Wanderer ihren Körper und Geist genährt haben, ist es an der Zeit, die Beine zu strecken, zum Beispiel mit dem Sentier des Terroirs. Als Fussgängerbrücke zwischen dem Weinweg und dem Weinbergweg schlängelt sich dieser didaktische Rundgang durch den Weinberg bis ins Dorf. Den roten Pfeilen folgend, die Natur und die daraus entstehende Biodiversität entdecken.
Salgesch – Das Wappen von Salgesch trägt ein Malteserkreuz, das die Anwesenheit der Ritter von Saint-Jean-de-Malta im Dorf seit 400 Jahren bezeugt. Sie liessen sich im 13. Jahrhundert in Salgesch nieder – wahrscheinlich wegen des guten Weins, den man hier gerne erklären kann – und gründeten ein Hostel für Pilger und Reisende. Salgesch fungiert als Bindeglied zwischen dem französisch- und deutschsprachigen Teil des Kantons, wobei der Raspille-Fluss die Sprachgrenze bildet.
Mit mehr als vierzig Weingütern und einem 200 Hektaren grossen Rebberg, der sich über eine Höhe von 580 bis 720 Metern erstreckt, ist Salgesch die bedeutendste Weinbaugemeinde im Oberwallis.
Hier sind die roten Rebsorten die unbestrittenen Könige, da sie 87 Prozent der Rebfläche ausmachen! Eine massive Überlegenheit durch einen prähistorischen Steinschlag, der den Boden mit einer sehr hohen Konzentration an Kalkstein und Magnesium bedeckt. Der Pinot Noir profitiert besonders von diesen Bedingungen: Er umfasst allein 159 Hektar. Auch Gamay, Syrah und Cornalin muss erwähnt werden. In den 13 Prozent der Fläche, die für weisse Rebsorten bestimmt sind, ist Fendant dominant, gefolgt von Johnannisberg, Muscat und Malvoisie.
Die Winzer von Salgesch haben es verstanden, den Namen ihrer Gemeinde mit demjenigen ihrer Produkte zu verbinden und ihnen einee leicht erkennbare Identität zu verleihen. Sie spielten auch eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung eines Grand Cru im Jahr 1988.
Sehenswürdigkeiten
Das Wein- und Weinmuseum im Haus Zumofen (siehe auch Sierre).
Der Weinweg, der Sierre mit Salgesch verbindet. Das Treffen sollte man sich nicht entgehen lassen.
Der Weinfrühling, jedes Jahr im April, mit seinem Fassrennen.
Der Verein «In Vino Veritas» organisiert jeden zweiten Samstag im September die Rebsortenwanderung. Zwischen Sierre und Salgesch wird der Weinweg durch zahlreiche Verkostungen belebt.
Varen – Die Weinbaugemeinde Varen liegt oberhalb der Wälder von Finges und versammelt sechzehn Winzerinnen und Winzer. Die Fläche des Weinbergs beträgt 125 Hektaren und erstreckt sich zwischen 500 und 800 Metern über Meer.
Wenn in seinem sonnigen und trockenen Klima mehr als 30 verschiedene Rebsorten gedeihen, ist der unbestrittene König, der sich einen Namen gemacht hat, der Pinot Noir, der hier als «echter Fund mit seinem Geschmack von Nüssen und Kirschen» beschrieben wird. Zu den wichtigsten Rebsorten der Gemeinde gehören auch Chasselas, Johannisberg, Gamay, Syrah oder Muscat.
In dieser Region gibt es auch eine Rarität: die Himbertscha. Diese alte weisse Rebsorte mit einer späten Reifezeit soll von der Kreuzung zwischen Humagne Blanche und einer inzwischen verschwundenen Muskatellerart stammen.
Ein emblematischer Schmetterling
Varen widmet sich dem Weinbau mit besonderem Augenmerk auf die Natur. Seit mehr als einem Jahrzehnt kreiert sie das Label «Pfyfoltru», ein seltsames Wort, das einfach Schmetterling im Walliser Dialekt bedeutet. Ein bunter Schmetterling, der zum Symbol dieses Engagements für die Umwelt geworden ist. Die Erlangung dieses Labels ist mit einer Reihe strenger Bedingungen verbunden, sowohl in Bezug auf den Anbau als auch auf die Vinifikation. Auch bei einer Verkostung durch ein Komitee, das sich aus Mitgliedern aus der ganzen Schweiz zusammensetzt, müssen die Weine eine «sehr gute» Bewertung erhalten. Unter dem Label Pfyfoltru werden drei Weine hergestellt: Pinot Noir, Oeil-de-Perdrix und Barrique, eine in Eichenfässern gereifte Mischung.
Unbedingt vormerken
Leuk – Die Stadt hoch über der Rhone befindet sich am östlichen Ende des Rebpfades, in der Gemeinde Leuk. Der 69 Hektaren grosse Weinberg gedeiht auf leichten und kiesigen Böden mit einem Kalksteinanteil von 25 bis 70 Prozent.
Auf einer Fläche von 46 Hektar sind die roten Rebsorten in der Mehrheit und der Pinot Noir ist der König. Es gibt auch Cornalin, Humagne Rouge und Syrah. Bei den Weissweinen (23 Hektar) liegt Fendant an der Spitze, gefolgt von Johannisberg, Petite Arvine, Chardonnay und Muscat.
Vitis Antiqua 1798
An einer Hausmauer in Leuk-Stadt rankt eine Rebe zum Balkon hinauf. Es ist der älteste Rebstock der Schweiz. 1798 wurde die Cornalin gepflanzt. Um die Zukunft zu sichern, haben sich sechs Selbstkelterer zur Vereinigung Vitis Antiqua 1798 zusammengeschlossen. Und sie machten sich auf den Weg, auf der Grundlage dieses Rebstocks einen Wein herzustellen. Sie veredelten neue Triebe und pflanzten sie auf den besten Parzellen in Leuk. Die erste Ernte fand 2004 statt und der erste Jahrgang wurde im November 2005 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Sehenswürdigkeiten
Die Altstadt von Leuk beherbergt viele Überreste der Vergangenheit, mit ihren römischen Feuerstellen und ihrem Schloss, dessen Renovierung dem berühmten Architekten Mario Botta anvertraut wurde.
Und als Belohnung für den gelungenen Weg gibt es nichts Besseres als ein Bad in den Thermen des Kurortes Leukerbard.
Jahreszeit: ganzes Jahr
Benötigte Zeit: rund 3 Stunden 30 Minuten
Länge: 13 km
Aufstiege: 400 m
Abstiege: 580 m
Geeignet für: Kinder, Familien, Gruppen, Individuell, Paare
Wetter: Outdoor
V A L R A N D O – Walliser Wanderwege
ré-Fleuri 6
Case postale 23
CH-1951 Sion
Tel: 027 327 35 80