Mit Engagement, neuen Ideen und Mut bringen die Jungwinzer frischen Wind in die Schweizer Weinbau-Szene. Grund genug für «Falstaff», dem Genuss- und Weinmagazin, den jungen Winzern unter 30 Jahren eine entsprechende Bühne vor der grössten Genuss-Community im deutschen Sprachraum zu bieten. Mit über 11’300 abgegebenen Stimmen ist die erstmals durchgeführte Wahl zum beliebtesten Nachwuchs-Winzer des Jahres ein herausragender Erfolg. Durch das Fehlen von Messen und öffentlichen Verkostungen ist die Wahl für die jungen Talente besonders wichtig, um neue Weinliebhaber zu erreichen und Aufmerksamkeit für die vielversprechenden Tropfen zu bekommen.
«Die enorme Beteiligung an der Wahl zeugt von der Dynamik der jungen Szene im Schweizerischen Weinbau und wie gut die Winzerinnen und Winzer vernetzt sind. Im vergangenen Jahr haben viele ihren digitalen Auftritt veredelt und können jetzt die Früchte ihrer Saat ernten», fasst Falstaff-Herausgeber Wolfgang M. Rosam zusammen.
Der Tegerfeldener Jungwinzer Noel Baumgartner entscheidet das Rennen klar für sich. (Bilder zVg)
Noel Baumgartner – Mit mehr als 30 Prozent aller abgegebenen Stimmen entscheidet der Tegerfeldener Jungwinzer Noel Baumgartner das Rennen klar für sich. Seine erste persönliche Weinkreation «Pinotivo by Noel» überzeugt als modern gekelterte Cuvée aus Pinot Noir und Diolinoir und wurde im Sommer 2020 lanciert. «Der Wein wurde nach der Lancierung im Frühling 2020 bereits ausgezeichnet. In der Kategorie Rote Spezialitäten gehörte Pinotivo zu den vier Finalisten des Aargauer Staatsweines. In unserem Sortiment ist Noels Eigenkreation ein Eyecatcher und der Burner. Bereits nach wenigen Monaten war die Cuvée mit dem auffallenden Etikett ausverkauft. Der Wein ist unkompliziert, fruchtig und leicht kombinierbar, das kommt bei vielen Leuten gut an», sagt Noel Baumgartner. Ein Wein für junge und junggebliebene Leute», schreibt seine Mutter Sandra Baumgartner in einer Medienmitteilung.
Aktuell präsentiert Noel bereits den zweiten Jahrgang seiner ersten Weinkreation. «Pinotivo by Noel» ist eine Cuvée aus den Traubensorten Pinot Noir und Diolinoir. Der 27-jährige Tegerfelder sammelte nach seiner Winzerlehre seine ersten Berufserfahrungen in Neuseeland. Inspiriert von der neuen Weinwelt kreierte er den modernen Rotwein. Auch hinter dem visuellen Auftritt des Weines steckt eine Geschichte. Das Maori-Label, entworfen von einem Tattoo-Künstler aus Neuseeland, verkörpert auf vielschichtige Weise das «Growing Up» von Winzer und Rebe sowie den Spirit des Weines.
(Quelle: Falstaff, MM, www.baumgartner-weinbau.ch)
Marvin Fürst – Nach Tegerfelden klassierte sich Hornussen. Platz zwei belegt Marvin Fürst. Der junge Aargauer vom gleichnamigen Weingut Fürst und Gewinner der European Wine Championship 2017 konnte mehr als 25 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Das Resultat von Falstaff zeigt, dass der Aargau mit bekannten Weinregionen wie dem Wallis, dem Tessin oder der Bünder Herrschaft mithalten kann.
(Quelle: Falstaff, MM, www.fuerst-weine.ch)
Thomas Mächler – Komplett wird das Siegertrio mit Thomas Mächler vom Weingut Kaiserspan in Hitzkirch im Kanton Luzern, der aktuell auf dem Weingut Obrecht in Jenins/GR tätig ist. Der Familienbetrieb Weinbau Kaiserspan liegt im idyllischen Luzerner Seetal. Mit viel Leidenschaft und Fachwissen entstehen vielseitige Weine im Einklang mit der Natur.
(Quelle: Falstaff, MM, www.kaiserspan.ch)
Robert Irsslinger – Der Jungwinzer hat mit seiner Frau Chantal 2017 das alteingesessene Weingut Clerc Bamert am Zürichsee mit einer klaren Vision übernommen: spannende Weine, die etwas zu erzählen haben – von der grossartigen Weinbauregion, die fruchtbare Böden und ideale klimatische Bedingungen bieten, aber auch von den Menschen, die sie bis zur Flaschenfüllung begleiten. Ein Herzensprojekt ist der Wellentänzer, ein Weisswein, der in einer speziell angefertigten Boje im Zürichsee reift und das Schaukeln die Hefen aufwirbelt.
(Quelle: Webseite www.irsslinger.ch)
Laura Pelizzatti – Mutter Annatina und Tochter Laura Pelizzatti sind ein Dreamteam und berühmt für ihren Pinot Noir. Aber: Auch die «Weissen» sind hervorragend! Nie mit Restzucker. Dafür aber immer mit einer schönen Säure. So sieht Annatina Pelizzatti ihren Weinstil. «Ich mag lebendige, gut ausgewogene Weine und vermeide alles Plumpe», sagt sie. Aber verhehlt nicht, dass die Erreichung dieser Ziele nicht immer einfach ist. 1997 machte die in Jenins aufgewachsene Bauerntochter ihren ersten eigenen Wein - eher unfreiwillig, indem sie nach dem Verlust ihres Mannes die Arbeit auf dem 4 Hektar grossen Weingut tapfer selber anpackte und sich ins Metier einarbeitete. Heute zählen ihre Weine zu den Besten der Bündner Herrschaft. Und so dürfte es auch in Zukunft bleiben. Einer Zukunft, die seit vier Jahren von Tochter Laura mitgestaltet wird. Sie ist nach ihrer Ausbildung als Winzerin in den Betrieb eingestiegen. «Es ist schön und spannend, so Hand in Hand zu arbeiten und miteinander zu entscheiden, um das Allerbeste aus unseren Reblagen herauszuholen», sagt die Mutter.
(Quelle: Swisswine/GaultMillau, www.pelizzatti-weine.ch)
Adrian Jauslin – Der junge Winzer vertritt die 5. Generation. Vater Urs Jauslin baute nach der Winzerlehre 1983 mit Unterstützung seiner Eltern die Weinkellerei vis à vis des Rebbergs. Inzwischen realisierte sein Weingut bereits die dritte Erweiterung: Nach dem Flaschenlager (1995) und einem grösseren Stahltanklager (2000) erweiterten die Familie 2019/20 ihre Kellerei um einen Barriquekeller. Dabei war es sehr bereichernd und wichtig bei der Planung und Realisierung, die Ideen von Adrian Jauslin, der 5. Winzergeneration, einfliessen zu lassen. Nach der Winzerlehre und Abschluss zum Weinbautechniker HF bringt er seit vier Jahren sein fachliches Wissen und sein technisches Flair in den Betrieb ein. Die maschinellen Arbeiten im Rebberg erledigt er mit viel Geschick. Wenn die Reben im Winter weniger Aufmerksamkeit benötigen, bleibt ihm Zeit fürs Skifahren und für Besuche auf anderen Weingütern.
(Quelle: www.weingutjauslin.ch)
Laura Paccot – Sie ist 29 Jahre jung, Mutter der entzückenden zweijährigen Jeanne und lebt mit ihrem Partner Nael im Dorf Pompaples, das sich wegen seiner Lage auf der Wasserscheide Mittelmeer – Nordsee auch «Milieu du Monde» nennt. Das Weingut, welches Laura Paccot jetzt übernimmt, liegt jedoch in Féchy. Nicht irgendein Gut, sondern «La Colombe», ein Wahrzeichen des Waadtlands, Pionier der Biodynamie, ein grosser Name auf der Weinkarte berühmter Chefs. Lauras Eltern Violaine und Raymond zählen nicht von ungefähr zu den von GaultMillau ausgezeichneten «Ikonen des Schweizer Weins». Das Gut La Colombe ist schon lange Mitglied der Vereinigung Mémoire des Vins Suisses. Jetzt setzen die Paccots einen weiteren Meilenstein: Diesen Herbst eröffnen sie das «Conservatoire du Chasselas», ein Pendant der La Côte zum ähnlichen Info-Zentrum im Lavaux, das seit zehn Jahren die Entwicklung des Chasselas dokumentiert. Um etwas gut zu machen muss man gut informiert sein, weiss Laura Paccot. Und sagt als Mitglied des Stiftungsrats: «In Sachen Qualität gibt es keine Kompromisse».
(Quelle: www.lacolombe.ch)
Myra Zündel – Sie hat das Erbe ihres Vaters übernommen. Christian Zündel zählt zu den Spitzenwinzern im Tessin. In seine Fussstapfen tritt jetzt Tochter Myra – eine Künstlerin, die Bewährtes mit neuen, kreativen Ideen verbinden will. Sie verantwortete mit dem 2018er den ersten Jahrgang und ist seit Januar dieses Jahres für den Keller, Verkauf und das Büro zuständig. Sie arbeitet aber auch im Rebberg. Die 28-Jährige, deren Herz neben ihrer grossen Leidenschaft für den Wein auch für Pferde, Kunst, Musik und gutes Essen schlägt, liess sich in Wädenswil zur Winzerin ausbilden, arbeitete danach während eines Jahres auf dem sizilianischen Spitzenweingut COS, ebenso lange auf der Neuenburger Domäne Maison de la Carrée sowie schliesslich auf der benachbarten Tenuta San Giorgio im Malcantone.
(Quelle: Bellevue/NZZ)
Ilona Thétaz – Die Bio-Bäuerin und Winzerin ist als Crazy Landfrau Teil der SRF-Sendung Landfrauenküche, eine Wiggertalerin im Unterwallis. Die Geschichte einer Chrampferin, an deren Ursprung ein gebrochener Arm liegt. Bis diesen Frühling arbeitete sie zusätzlich zum Engagement auf dem eigenen Hof Vollzeit auf einem Weingut. Ilona Thétaz ist gelernte Winzerin, hat sich nicht nur ins Wallis, sondern auch in die Weintrauben verliebt. Eine perfekte Mischung. «Vor zwölf Jahren kam ich das erste Mal fix ins Wallis, als ich die Akrobatenschule besuchte. Es gefiel mir auf Anhieb sehr gut hier», sagt sie. Ein Unfall, bei dem sie sich den Arm brach, zeigte ihr jedoch die Grenzen auf und liess sie zum Schluss kommen, dass der Zirkus wohl doch nichts ist für sie.
Der Kontakt ins Wallis riss jedoch nie ab. Und so entschied sich Ilona Thétaz nach einer abgebrochenen Schauspielschule in Zürich und einer Schnupperlehre als Winzerin für eine Rückkehr in den Süden. «Die Mischung zwischen Kreativität und dem landbezogenen Arbeiten hat mich auf Anhieb fasziniert. Und das auch noch im Wallis zu machen: Ein Traum!»
(Quelle: SRF, www.ofaya.ch)
Patrick Adank – Er ist der festen Überzeugung, dass man auf den besten Weingütern der Welt gelernt haben muss um selbst Weine auf diesem Niveau produzieren zu können. Daher hat er sich entschieden nachdem er auf dem elterlichen Weingut aufgewachsen ist, dieses für bestimmte Zeit zu verlassen. Sein Studium in Önologie hat er in Deutschland (Geisenheim) und Frankreich (Dijon) absolviert, danach entschied er im Ausland zu bleiben und weitere praktische Erfahrungen zu sammeln. Er begann bei mehreren Weingütern im Burgund, Frankreich zu arbeiten, wie Etienne Sauzet und Sylvain Cathiard & Fils, weiter zog es ihn nach Deutschland zu Klaus-Peter Keller und in die Champagne zu Bérêche et Fils. Auch die sogenannte «Neue Welt» hatte immer einen grossen Reiz für ihn. Um auch diese Welt besser kennenzulernen zog es ihn nach Neuseeland. Vollgepackt mit wertschöpfenden Erfahrungen zog es ihn zurück in die Heimat. Seine Leidenschaft zum Pinot Noir konnte er so durch die ganze Welt verfolgen und verfeinern und nun in der Bündner Herrschaft auf die Flasche umsetzen. Diese Herausforderung macht ihm unglaublich viel Spass.
(Quelle: www.jsnw.ch, www.adank-weine.ch)