Diesen Titel bringt die NZZ am Sonntag auf die Frotntseite ihrer heuteigen Ausgabe. Gleich neben die neusten Entwicklungen in den Vergandlungen um Finanzhilfen für Griechenland, das zu hohe Polern und Scheitern des Regierungschefs Alexis Tsipras. Die Winzer rechnen mit Riesenschäden, wohl wegen eines Spritzmittels. Zudem soll sich die Kirschessigfliege rasant vermehren.
Viele Reben haben dieses Jahr nicht richtig geblüht. «Für die Winzer ist es eine Tragödie, was sich in den letzten Wochen in den Rebbergen der ganzen Schweiz und im benachbarten Ausalnd abespielt hat», schreibt René Donzé in der NZZ am Sonntag. «Zuerst verkrümmten sich die Blätter, dann verklebten sich die Blüten.» Eigentlich sollten sie die sogenannten Käppchen abwerfen, damit sich die Reben selbst bestäuben können. Doch vielerorts blieben diese haften und nun entwickeln sich dort keine Beeren. Die mysteriöse Entwicklungsstörung basiert vermutlich auf einem Spritzmittel von Bayer.
So sehen die Trauben mit nicht befruchteten Beeren aus. (Bild: zVg)
Ueli Kilchsperger, Winzer in Flaach/ZH schätzt, dass die Hälfte seiner Trauben betroffen sind. Kilchsperger ist bei weitem nicht der Einzige mit diesen Sorgen. Das Phänomen dürfte, so René Donzé, in der Deutschschweiz auf 10 bis 15 Prozent aller Rebflächen aufgetreten sein. Das schätzt Beat Kamm, Präsident der Deutschschweizer Selbstkelterer. In der Romandie könnte es noch mehr sein. Beim Forschungsinstitut Agroscope geht man allein für die Waast von Verlusten in der Höhe von mehreren Millionen Franken aus.
Die Forscher stehen vor einem Rätsel und die Produzenten befürchten, dass sie im schlimmsten Fall ganze Anlagen erneuern müsste. Besorgt ist man auch bei Bayer. Sie empfiehlt das Mittel «Moon Privilege» vorerst nicht mehr einzusetzten und bemüht sich um eine Klärung und Lösung des Falls.
Den Winzern ist damit aber vorerst nicht geholfen. Der Schaden ist angerichtet und die Winzer werden Millionen verlieren. Denn unbefruchtete Blüten ergeben keine Beeren und deshalb wird es diesen Herbst viel weniger Trauben zu ernten geben. Das ist aber nur ein Teil der Rechnung. Bis zur Ernte müssen die Reben und Trauben mit einem genau gleich grossen Aufwand weitergepflegt werden. Dazu kommen dann Einbussen beim Weinverkauf. «Wenn ich keinen eigenen Wein mehr habe, wandern die Kunden ab», sagt Ueli Kilchsperger.
Bereits in den vergangenen Konnte der Winzer aus Flaach weniger ernten – wegen des Hagels und der Kirschessigfliege. Und die ist heuer ganz besonders aktiv. «Wo im vergangenen Frühling noch fünf Fliegen in unseren Fallen waren, sind es dieses Jahr bis zu fünfzig», sagt Insektenforscher Patrik Kehrli von Agroscope.
28. Juni 2015 – NZZ am Sonntag
«Winzer verlieren Millionen, weil ihre Reben verkrüppeln»
In der online-Ausgabe der NZZ am Sonntag, sind die Artikel von René Donzé und Nadine Zeller nicht zu finden und ein entsprechender Link ist nicht möglich.
29. Juni 2015 – Neue Luzerner Zeitung
1. Juli 2015 – Aargauer Zeitung online
«Missbildung im Rebberg: Winzer beklagen enorme Verluste»