2007-08-30

Walliser Winzer verlassen den Schweizer Weinbauernverband

Die Walliser Winzer treten aus dem Schweizer Weinbauernverband aus. Verschiedene Entscheidungen des Verbandsvorstandes in den letzten Monaten könne man nicht hinnehmen, heisst es in einer Medienmitteilung der Walliser Landwirtschaftskammer.

Ausschlaggebend seien zwei Punkte der Agrarpolitik 2011 gewesen, erkläre Pierre-Yves Felley, der Direktor der Walliser Landwirtschaftskammer, gegenüber dem landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID). Bei der Frage, wie viel Kompetenzen der Bund bei der Gesetzgebung zu den geschützten Ursprungsbezeichnungen AOC haben soll, habe man die anderen Sektionen im Verband gegen sich gehabt. Ferner hätten die Walliser ebenfalls als einzige gewünscht, dass die Kantone Investitionskredite für die Neupflanzung mit Rebstöcken vergeben können. Nach monatelangen Diskussionen und Briefwechseln habe man festgestellt, dass ein Konsens über diese wichtigen Punkte nicht möglich sei.

Für den Schweizerischen Weinbauernverband ist der Austritt der Walliser Winzer gravierend: Der Kanton Wallis beherbergt rund ein Drittel der Rebbaufläche der Schweiz. Rund 40 Prozent des Schweizer Weins werden in dem Kanton produziert. Monique Perottet, die Direktorin des Weinbauernverbandes, erklärt, die Walliser Winzer hätten ihre Positionen zu spät oder gar nicht im Verband eingebracht. Sie seien auch stur und seien den anderen Sektionen im Verband keinen Schritt entgegenkommen.
Mit dem Wegfall der Mitgliederbeiträge aus dem Wallis wird der Weinbauernverband den Gürtel früher oder später enger schnallen müssen. Ein Stück weit habe man vorgesorgt, sagt Perottet: «Wir machen weiter und hoffen, dass die Walliser Winzer bald wieder in den Verband zurückkommen.»

Quelle: Landwirtshaftlicher Informationsdienst (lid)

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