2015-07-05

Weinwanderung: Schirm in Hand, Glas um Hals

Mit farbigen Schirmen waren etliche in den Gruppen zu je 40 Personen in den schönen Tegerfelder Rebbergen unterwegs. Regen befürchtete niemand, aber in der Gluthitze war ein eigenes Dach nicht zu verachten. Denn die 36 bis 38 Grad wurden ja im Schatten gemessen, an der Sonne in den Reben war es viel, viel heisser.

(Bild: az/Hans Lüthi)

«Für den ersten Event haben wir nie mit einer derart grossen Beteiligung gerechnet», sagt die Döttingerin Regula Jordi im Namen der Organisatoren. Erfreut auch darüber, dass unter den 240 Wanderern Basler, Zürcher und Luzerner die kulinarischen Höhenflüge miterleben wollten.

Bei jedem Halt ein anderer Wein
Ein Glas mit guter Halterung konnten sich alle beim Start um den Hals hängen. Aber nicht für ein Wetttrinken; primär ging es darum, die grosse Weinkultur der Region kennen zu lernen. Auf den knapp halbstündigen Wanderungen zu den sechs Posten vermittelten Profi-Rebbauern spannende Informationen zum derzeit starken Wachstum der Reben und zur meist schönen Entwicklung der Trauben. Weil es nicht um eine Degustation ging, gab es bei jedem Halt nur einen Wein. Dafür qualitativ sehr hochstehend, so auch im kühlen Keller des Weinguts Alter Berg.

Guter Wein kommt mit passendem Essen noch besser zur Geltung. Auf den sechs Kilometern ging es vom Alten Berg zu den Buchmann-Weinen und weiter zur Buschwirtschaft Zarico. Im Forstwerkhof wurde das Weingut Mühlebach vorgestellt.

Nach Quiche, Trockenfleisch, Gemüse-Dips sowie einer kalten Suppe zuvor wurde hier der Hauptgang zelebriert: feine Grilladen aus der Döttinger Metzgerei Köferli mit einem Salatbuffet. Am nächsten Posten der Reise über rund fünfeinhalb Stunden gab es in der Raihalde bei Baumgartner Weinbau Käse. Und zum Ausklang im Aargauer Weinbaumuseum Dessert und Kaffee. Selbst bei den Destillaten konnten viele Wanderer sorglos zugreifen, weil sie mit dem öffentlichen Verkehr angereist waren.

Mit genügend Wasser, Kühlwagen und Sonnencreme bemühten sich die Organisatoren vom Rebbergverein Döttingen und vom Weinbauverein Tegerfelden und Umgebung, die Hitze zu mildern. «Es herrschte trotz Hitze eine unglaublich gute Stimmung, die Teilnehmer sind begeistert», freut sich Regula Jordi.

Entsprechend positiv ihr erstes Fazit am frühen Nachmittag, als die Wanderer noch unterwegs waren. Der grosse Aufwand hat sich gelohnt, auch jener der über 40 Helferinnen und Helfer. Den Weinwanderweg Endingen-Klingnau gibt es seit Jahren, die erste kulinarische Wanderung hat die Erwartungen weit übertroffen, die nächste soll darum schon 2016 folgen.

(Quelle: az/Hans Lüthi)


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