Ein typischer Lindenblütenduft, mineralische Noten und zarte Finesse sind die Charaktereigenschaften des «Neuchâtel Blanc Non Filtré 2011». Aber auch seine ihm eigene, angenehme Frische spielt der junge Wein voll aus. Die durch das Office des vins et des produits du terroir OVPT organisierten traditionellen öffentlichen Präsentationen des «Non Filtré» finden am Mittwoch 18. Januar im Péristyle des Rathauses von Neuenburg statt, sowie am Donnerstag, 19. Januar im Foyer des Theaters «Arc en Scènes» (ehemals «L'heure bleue») in La Chaux-de-Fonds.
Der Jahrgang 2011
Der aussergewöhnlich milde Frühling 2011 und der sonnige Herbst haben eine qualitativ hochwertige Weinlese 2011 begünstigt. Die Lese begann zirka drei Wochen vor dem im Durchschnitt angesetzten Termin; die Trauben erfreuten sich bester Gesundheit und einer optimalen Reife.
Der «Non Filtré» 2011 entwickelt Aromen voller Finesse, auf charakteristischen Lindenblüten- und mineralischen Nuancen und je nach Terroir und Kellerei auch auf exotischen Fruchtnoten beruhend. Im Gaumen ist er rund und mild, mit einem Hauch spritziger Frische. Seine schöne blass-goldene Farbe wird alle Weinliebhaber begeistern. Dieser Tropfen ist der ideale Begleiter für Fischgerichte und Käsespeisen.
Konstante Proportion von acht Prozent des Non Filtré
Angesichts der Gesamtproportion des 2011 in Neuenburg verarbeiteten Chasselas, beträgt der kommerzialisierte Anteil in Form von «Non Filtré» acht Prozent. Dieser Prozentsatz ist im Laufe der vergangenen Jahre ausgesprochen konstant geblieben.
Der Marktanteil des «Non Filtré» verteilt sich wie folgt: Littoral (59%), restlicher Kanton (19%), Romandie (8%) und deutsche Schweiz (14%). 43 Prozent des «Non Filtré» werden an Privatkunden verkauft, 57 Prozent an das Gastgewerbe und die Grossisten.
Frauenpower am Neuenburgersee: (v.l.n.r.) Chantal Ritter-Cochand, Winzerin in Le Landeron, Janine Schaer, Kellermeisterin bei Cave des Coteaux in Boudry, Verena Lüthi von der Auberge de Mont-Cornu und Edmée Rembault, Geschäftsführerin des OVPT.
Die Tradition des «Non Filtré»
Neuenburger Chasselas-Weine wurden erstmals 1975 unfiltriert abgefüllt. Der «Non Fitré» ist ein fertig vergorener Wein, der auch den Säureabbau ganz oder teilweise gemacht hat. Dabei wird die kecke Apfelsäure in midlere Milchsäure umgewandelt. Auch wurde der Wein durch Kühlung stabilisiert und sollte keinen Weinstein mehr aussondern. Die Trübstoffe, die bei klarem Wein herausgefiltert werden, sind Reste von Hefen und Bakterien, die ihre Arbeit abgeschlossen haben und abgestorbern sind. Und genau diese Trübstoffe verleichen dem jungen Weine die überraschenden Geschmackskomponenten.
Zur Stärkung der Identität des «Non Filtré» als Neuenburger Spezialität haben die Winzer beim Staatsrat ein Gesuch eingereicht. Dieser solle durch eine Reihe von Definitionen - unter anderem die Bindung an Chasselas-Trauben - eine gesetzliche Grundlage schaffen. Mit der Verordnung vom 29. November 1995 schuf der Staatsrat diese Grundlage und legte gleichzeitig den Verkaufsbeginn für den «Non Filtré» auf den dritten Mittwoch im Januar des auf die Ernte folgenden Jahres fest.